Beiträge DBJT 2013

2013


Tanzen, wo sich Fuchs und Hase gute Nacht sagen

DBJT: Beim zweiten Brauchtumsseminar 2013 wurden die Weichen für den Heimattag im kommenden Jahr gestellt

Ich hatte viel davon gehört, richtige Lobeshymnen, aber vorstellen? Vorstellen konnte ich mir nichts darunter. Ein Wochenende mit knapp 100 Jugendlichen, die alle dem Tanzen verfallen sind und Erwachsene nur eine kleine Minderheit darstellen. Das sollte funktionieren?

170 Kilometer, zweieinhalb Stunden Fahrzeit sowie knapp 10 Kilometer Stau und Dauerregen lagen hinter uns, als wir am 8. November gegen halb neun abends endlich in Unterhub ankamen. Selbst der Weg dahin war ein einziges Abenteuer, fernab jeglicher „Zivilisation“, versteckt zwischen Wiesen und Feldern, nur über Feldwege zu erreichen. Der Schwob tät saan: „Dort wu sich Fuchs und Haas gut Nacht saan, dort leit der Baurehof.“ Wir, das waren Ann- Kathrin aus Wendlingen und ich, auf unserem Weg zum zweiten Brauchtumsseminar 2013 nach Unterhub/ Bad Wurzach im Allgäu. Ohne ihre Hilfe wäre ich vermutlich noch eine ganze Weile suchend umhergefahren.

Ann-Kathrin war bereits zum fünften Mal dabei und schon ganz aufgeregt. „Ines, es wird dir gefallen. Da sind so viele tolle Leute. Ich freu mich riesig alle wiederzusehen.“ Ihre Vorfreude konnte ich im ersten Moment nicht wirklich teilen. Ich war zum ersten Mal dabei, kannte bis auf wenige Ausnahmen niemanden und war erst einmal gespannt, was mich die nächsten Tage so erwarten würde. Als wir bei strömendem Regen endlich ankamen, hatten wir die Begrüßung durch Harald Schlapansky, Bundesvorsitzender der DBJT (Deutsche Banater Jugend und Trachtengruppen) natürlich verpasst.

Zum Abendessen kamen wir dagegen genau richtig. Es gab „gfilldes Kraut“. Das durfte ich mir natürlich nicht entgehen lassen. Ann- Kathrin hatte sich zwischenzeitlich unter die Jugendlichen gemischt, von denen sie herzlich und innig begrüßt worden war. Da gutes Essen bekanntlich verbindet, kam ich nach kurzer Zeit mit einigen der erwachsenen Begleitpersonen ins Gespräch. Dabei erfuhr ich dann so ganz nebenbei, dass die fleißigen Helfer in der Küche mal eben 540 Krautwickel gemacht oder anders gesagt 20 Kilogramm Hackfleisch und 13 Sauerkrautköpfe verarbeitet hatten. Jeder, der das selbst schon mal gemacht hat, weiß, wie viel Arbeit dahinter steckt. Deshalb hier ein herzliches Dankeschön an das Kochteam der Tanzgruppe Karlsruhe, das uns während des gesamten Wochenendes kulinarisch versorgte.

Da wir ja nicht nur zum Essen in Unterhub waren, ging’s nach kurzer Pause auch schon mit dem ersten Programmpunkt los: „Trachtenkunde“. Mit viel Geduld erklärten Alwine Zippert, Heidi Müller und Sandra Hirsch das richtige Anlegen, die richtige Reihenfolge beim Anziehen und die Besonderheiten der Kirchweihtrachten aus Billed, Bakowa, Wetschehausen, Mercydorf und Saderlach sowie die Kindertracht aus Sanktanna. Dazu konnten sich Jugendliche freiwillig melden und selbst Hand anlegen. „Sinn und Zweck ist es, den Jugendlichen die Handhabung mit der Tracht beizubringen, damit sie beim Anziehen helfen können. Leider ist es oft so, dass wir die Mütter zu den Veranstaltungen nicht mitnehmen können und dann ist jede Hilfe willkommen“, umschrieb Heidi Müller den Grundgedanken hinter dem Vortrag.

Während die Jugendlichen in die „Geheimnisse des Ankleidens der Trachten“ eingeweiht wurden, traf sich im Nebenraum der Arbeitskreis „Kulturprogramm für den Heimattag in Ulm 2014“. Große Ereignisse werfen ihre Schatten bekanntlich voraus und wollen gut geplant sein. In der knapp zwanzigköpfigen Gruppe wurde erklärt, verworfen, geändert, ausgetauscht und viel diskutiert. Ja, es war nicht einfach, aber ich kann sagen, ohne viel verraten zu wollen, ein Besuch der Heimattage 2014 lohnt sich. Das Programm ist mehr als sehenswert. Die Diskussionsrunde des Arbeitskreises war lang und anstrengend und zog sich bis weit nach Mitternacht. Dass mein erster Abend dann noch so lange werden würde, hätte ich bei meiner Anreise allerdings nicht gedacht.

Während die Jugendlichen bereits in ihren Betten schliefen, um fit und ausgeruht für den folgenden anstrengenden Tag zu sein, saßen wir Erwachsenen noch in geselliger Runde zusammen. Da wurden Gitarren, Mundharmonika und Geige gezückt und gemeinsam gesungen und musiziert. Alt und modern, Schlager, Volkslieder oder Rock und Pop, es gab nichts, was ausgelassen wurde. Stunde um Stunde verging und ans Aufhören schien dabei keiner zu denken, ebenso wenig wie ans Aufstehen am nächsten Tag. Mein Tag war lang oder die Nacht kurz, geschlafen habe ich auf alle Fälle nichts.

Als das Küchenteam morgens um sieben gut gelaunt das Frühstück vorbereiten wollte und fragte, ob ich noch immer oder schon wieder hier sei, musste ich auch nicht mehr schlafen gehen. Gestärkt von dem guten und reichhaltigen Frühstück, versammelten sich alle am Samstag in den jeweiligen Seminarräumen, um mit den Kursen zu beginnen. Stefan Ruttner zeigte einigen Jugendlichen und Kindern die Grundschnitte in Walzer und Polka und brachte ihnen dabei den richtigen Schwung beim „Zeppeln“ bei. Melanie Müller war für den Kurs modernes Tanzen zuständig und heizte den Teilnehmern bei flotter Musik mächtig ein. Die DBJT-Band unter der Leitung von Günter Kaupa übte fleißig an neuen Liedern.

Peter Schweininger, Leiter der Tanzgruppe Saar aus Ungarn, leitete den für mich faszinierendsten und vermutlich anstrengendsten Workshop. Ich dachte, an diesem Wochenende ginge es ums Tanzen, dass dafür erst einmal eine knappe Stunde Skigymnastik auf dem Programm stehen würde, war mir neu. Da hieß es hüpfen, Kniebeugen, trippeln auf der Stelle und vieles mehr. Die Begründung kam von Peter selbst: „Bevor wir mit dem Tanzen beginnen, müssen wir erst mal alle Gelenke und Muskeln aufwärmen. Die Gefahr, dass jemand umknickt und sich dabei verletzt ist ansonsten einfach zu groß. Außerdem ist es gut für die Kondition.“ Und die ist mächtig gefordert, denn das eigentliche Tanztraining kam ja noch. Ann-Kathrin, die es sich nicht nehmen ließ, an diesem Workshop teilzunehmen, meinte hinterher nur zu mir: „Ines, ich habe solche Schmerzen in den Oberschenkeln, dass ich nicht mal richtig sitzen kann.“

Mittags wurde zur Stärkung „Krumbirsupp mit Kipfle“ serviert, die sich alle gut schmecken ließen, bevor die Arbeit in den Workshops weiterging. Bei den Kipfeln ließ sich das Küchenteam übrigens nicht lumpen, 546 Stück wurden in liebevoller Handarbeit hergestellt. Nach den ersten Nachmittagskursen trafen sich alle zur Kaffeepause mit selbst gemachtem Kuchen. So konnten sich alle nochmals stärken und etwas verschnaufen. Die Pause tat mir übrigens auch ganz gut. Nach fast zehn Jahren Auszeit, schwang auch ich, nicht ganz freiwillig, wieder das Tanzbein. Dabei wollte ich doch nur zusehen und fotografieren. Stefan Ruttner fragte nicht lang und meinte auf meine Widerrede nur schmunzelnd: „Kannst zepple? Ja? Also dann kannst tanzen. Die Figuren sag’ ich dir an.“ Wohl denn. Gesagt, getan. Einen Dank an Stefan, der dieses Experiment wagte.

Während die einen tanzten, wirbelten die anderen schon wieder in der Küche umher und bereiteten das Abendessen vor, Putengeschnetzeltes mit Spätzle und Salat. Bei mir machte sich so langsam Müdigkeit breit, die durchzechte Nacht steckte mir in den Knochen und so fiel ich sehr schnell an diesem Abend ins Bett. Dadurch verpasste ich leider das Ständchen, das für Johannes Krispin gesungen wurde, der an diesem Wochenende seinen 14. Geburtstag feierte und mit einem selbst gebackenen Kuchen überrascht wurde.

Der Weckruf am nächsten Morgen kam wie immer viel zu früh und riss alle aus ihren Träumen. Nach dem Frühstück gab es von allen Gruppen eine Vorführung des Neuerlernten und Aufgefrischten. Die DBJT-Band präsentierte zwei neu einstudierte Lieder und erntete dafür viel Applaus. So ging das Seminarwochenende für alle viel zu schnell vorbei. Auch für mich verging die Zeit wie im Flug und machte unheimlich viel Spaß. War ich anfangs noch skeptisch, ob das alles funktionieren konnte, so bin ich nach diesem Wochenende davon überzeugt, dass es klappt. Und nicht nur das. Ich danke allen für die schöne Zeit und hoffe auf ein baldiges Wiedersehen mit vielen neugewonnenen Freunden.

Ines Szuck


Wenn Lebensfreude und Brauchtum aufeinandertreffen

DBJT-Zeltlager in Neubrunn bei Würzburg: Gäste aus Argentinien verbrachten das Wochenende mit Banater Jugendlichen

Bei Kindern und Jugendlichen ist es nichts Außergewöhnliches, in der Freizeit Spaß zu haben, sich auszutoben und vielleicht auch Wasserschlachten zu veranstalten. Doch es ist schon etwas Besonderes, wenn Freizeit und Brauchtum aufeinandertreffen, sozusagen eine Symbiose eingehen und sich gegenseitig befruchten und ergänzen.

So geschehen am Wochenende vom 19. bis 21. Juli in Neubrunn bei Würzburg. Das alljährliche DBJT-Zeltlager bildete hierfür den geeigneten Rahmen. Im Laufe des Freitags reisten die meisten Teilnehmer an und suchten sich ein schattiges Plätzchen für ihr Zelt aus. Es galt nun, sich in die Natur einzuleben, die frische Landluft zu schnuppern und die Ruhe zu genießen. Und wie es sich für ein Zeltlager gehört, versammelten sich am Abend alle um das Lagerfeuer, um gemütlich zusammenzusitzen, miteinander zu reden und zu singen oder einfach nur das Nichtstun zu genießen.

Am Samstag reisten dann die letzten Hobby-Camper an und ergatterten die wenigen freien Ecken, um ihr Zelt aufzustellen. Zu diesen zählte auch ich, und ich fühlte mich dank der vertrauten Umgebung und der vielen bekannten Gesichter sofort heimisch. Jeder begrüßte jeden und da fiel schon manch neues Gesicht auf. Doch das war kein Problem, man lernte sich relativ schnell kennen. Also alles wie gehabt? Ja und nein, denn irgendwas war diesmal anders. Ich vernahm Stimmen, die weder deutsch noch „schwowisch“ klangen. Es war Spanisch! Die Tanzgruppe „Heimatland“ aus der argentinischen Hauptstadt Buenos Aires war nämlich auf Einladung der DBJT zu uns gestoßen und verbrachte das ganze Wochenende mit den Banater Jugendlichen – eine gute Gelegenheit, sich gegenseitig kennen zu lernen.

Der Aufbau des Zeltlagers war eine schweißtreibende Arbeit. Vor allem bei purem Sonnenschein, der uns das ganze Wochenende begleitete. Da war eine Wasserschlacht mehr als angebracht! Schnell wurden die Wasserpistolen ausgepackt und schon ging’s los. Auch diesmal wurde genügend Unterhaltung geboten: die alljährliche Wasserbombenschlacht Kinder gegen Väter, ein Zumba-Kurs, Volleyballund Fußballspiele, Wasserrutsche, Vorführungen der Tanzgruppe „Heimatland“, gemeinsames Tanzen der DBJT-Tänze und Singen am Lagerfeuer.

Dies alles war jedoch nur ein Teil von dem, was die Teilnehmer in diesem Zeltlager erleben konnten. Bei so viel Programm kommt auch mal Hunger auf. Die Tanzgruppe aus Würzburg sorgte dafür, dass alle Mägen gefüllt wurden. Apropos: Ohne sie hätte das Zeltlager gar nicht stattfinden können, denn sie war es, die alles organisiert hatte, um einen reibungslosen Ablauf sicherzustellen. Sonntag dann die Ernüchterung: Das Wochenende ist schon wieder vorbei. Nach einem ausgiebigen Frühstück und dem Abbau der Zelte war Abschiednehmen angesagt.

Doch wir können stolz sein, denn dieses Jahr haben wir einen Rekord aufgestellt. Noch nie hatten wir so viele Teilnehmer am DBJT-Zeltlager wie 2013. Über 180 wurden gezählt. Ein herzliches Dankeschön gebührt den Würzburgern für die Vorbereitung dieses Wochenendes und der Landsmannschaft der Banater Schwaben für die finanzielle Unterstützung. Mein Fazit: Das diesjährige Zeltlager war ereignisreich, einzigartig und unvergesslich. Es gibt eben nichts Besseres als ein bisschen Brauchtum und Lebensfreunde zusammen.

Melanie Furak


Sport, Spaß und Polkatanz

DBJT-Sportturnier mit neunzehn Fußball- und drei Kegelmannschaften

Die Tanzgruppe der Banater Schwaben aus Crailsheim organisierte am 8. Juni zusammen mit dem DBJT-Vorstand das traditionelle Sportturnier der Banater Jugend. Daran nahmen 19 Hobbyfußballmannschaften aus dem ganzen süddeutschen Raum sowie drei Kegelmannschaften teil. Das Fußballturnier fand nun schon zum dritten Mal auf dem Gelände des Sportvereins SV Ingersheim statt, während das Kegelturnier auf der Anlage des ESV Crailsheim ausgetragen wurde.

Obwohl die Planungen und Vorbereitungen schon seit langem liefen, wurde es am Donnerstagnachmittag, zwei Tage vor dem Turnier, erstmals ernst. Die Crailsheimer Schwaben trafen sich auf dem Sportgelände, um die Zelte aufzubauen. Am Freitag ging es gleich weiter, denn Haller Löwenbräu lieferte die Getränke, Bierzeltgarnituren, Kühlanhänger und Schirme an. Die Jugendlichen übernahmen die Markierung der Spielfelder, die Erwachsenen bauten alles in und um die Zelte auf: Grillplatz, Langoschbräterei, Gulaschkanone, Verkaufsstand, Stand der Turnierleitung, Bühne für die Live- Band. Währenddessen bereiteten fleißige Hände die Paste für die beliebten Mici und den Langoschteig zu. Mit vereinten Kräften wurden all diese Aufgaben bewältigt, so dass das Organisations- und Helferteam das Gelände in den späten Abendstunden getrost verlassen konnte.

Nach einer kurzen Nacht traf sich das Team in aller Frische wieder. Nachdem das Frühstück zubereitet war und die letzten Vorkehrungen getroffen waren, trafen auch schon die ersten Sportskanonen ein. Nun hatten die beiden Organisatoren Harald Schlapansky (Vorsitzender der DBJT) und Erich Furak (Vorsitzender des Kreisverbandes Schwäbisch Hall / Crailsheim) sowie ihre Helferinnen und Helfer alle Hände voll zu tun. Die Mannschaften, die nun am laufenden Band eintrudelten, mussten registriert und eingewiesen werden. Parallel dazu sorgten andere dafür, dass die Sportler und Fans mit Frühstück versorgt wurden. Und an der Gulaschkanone bereiteten der Koch und seine Gehilfen das Gulasch vor. Dank der Zuverlässigkeit der Spieler und des Organisationstalentes der Veranstalter konnten sowohl das Kegel- als auch das Fußballturnier pünktlich beginnen.

Das Fußballturnier wurde auf zwei Kleinfeldern, nach den Regeln des WVF, mit jeweils fünf Spielern plus Torwart ausgetragen. Die Eröffnungsspiele bestritten die „Knallköpfe“ gegen die „Schwowische Betjare“ bzw. SSV Schwuggeles gegen die „Crailsheimer Bagasch“. Obwohl es bei diesem Turnier keine Verlierer, sondern nur Gewinner gab, bemühten sich alle Mannschaften, in das Viertelfinale zu gelangen. Der Fairness der Spieler und den strengen Augen der Unparteiischen Rony Gräfenstein, Franz Malek, Sven Reichert und Heini Keller war es zu verdanken, dass das Turnier – bis auf eine Ausnahme – ohne nennenswerte Verletzungen beendet werden konnte. Dafür sorgten auch die wachsamen Leiter des Turniers, Mathias Probst und Johann Hesch. Dem verletzten Hobbyfußballer wünschen wir rasche Genesung, damit er beim DBJT-Zeltlager wieder einsatzbereit ist.

Gegen 15 Uhr waren die Gruppenspiele vorbei. Jetzt ging es um die Wurst. In den Halbfinalspielen standen sich gegenüber: „Scharfe Jungs“ und „Nürnberger Kickers“ sowie „Ditzinger Tornados“ und „Rhein- Neckar-Kickers“. In einem schönen Spiel kämpften die „Ditzinger Tornados“ und die „Nürnberger Kickers“ um Platz 3. Den Sieg heimsten nach einem Unentschieden und Siebenmeterschießen letztere mit 4:3 ein. Das Spiel um den ersten Platz bestritten die Teams „Scharfe Jungs“ und „Rhein-Neckar-Kickers“. In dem ausgeglichenen Spiel ging letztendlich die Mannschaft „Scharfe Jungs“ aus Ulm-Kissendorf mit einem 3:2 als Gewinner hervor. Somit musste sich ihr gleichwertiger Gegner mit Platz 2 begnügen.

Beim Kegelturnier ergatterte die Mannschaft „Gut Holz“ aus Crailsheim den dritten Platz, die „Crailsheimer Schlafmützen“ belegten Platz 2. Die Mannschaft „Wetschehauser Bahnbrecher“ aus Würzburg konnte den Titel verteidigen und wurde erneut Sieger. Ein großer Dank gebührt den vielen fleißigen Händen, die sich um den Verkauf der Tombola-Lose und die Ausgabe der Gewinne kümmerten. Die DBJT-Gruppen hatten 300 Tombola-Artikel gesammelt. Der Erlös fließt in die DBJT-Kasse.

Wer körperlich und physisch tätig ist, bekommt auch mal Hunger und Durst. Darauf waren die Gastgeber bestens vorbereitet. Ab 10 Uhr ging es nicht nur auf den Fußballfeldern, sondern auch am Grill heiß her. Mici, Steaks und Bratwürste warteten auf hungrige Abnehmer. Die Männer waren für das Grillen, die Frauen für den Verkauf zuständig. Nebenbei waren sie noch für die „Flüssignahrung“ verantwortlich. An der Cocktailbar wurden leckere, erfrischende Cocktails angeboten. Kaum hatten die Grillmeister mit ihren Künsten abgeschlossen, nahm auch schon die Langosch- Bräterei ihre Tätigkeit auf. Noch bevor die ersten Stücke des begehrten Hefeteigprodukts fertig waren, bildete sich eine Schlange vor dem Verkaufsstand. Tradition ist eben Tradition. Das merkt man am besten am Mici- und am Langosch-Stand, handelt es sich doch um Schmankerl, die man auch in der neuen Heimat nicht vermissen möchte.

In der Mittagspause fand ein Kinderfußballspiel unter Leitung von Günther Kaupa statt. Die Kinder hatten viel Spaß dabei, und so mancher konnte sein Talent unter Beweis stellen. Um 14 Uhr war dann ein Polka-Grundkurs unter der Anleitung von Sandra Keller und Erich Furak angesagt. Der SWR war auch vor Ort, um Aufzeichnungen im Vorfeld des Weltrekordversuchs im Polkatanzen am 29. Juni zu machen. Begeistert machten viele Jugendliche und Erwachsene mit. Danach versammelte Günther Kaupa alle Kinder zum Minigolfspielen. Alle Teilnehmer erhielten eine Urkunde.

Am Abend zog ein angenehmer Duft über das Gelände. Unser Gulaschkoch stand stolz an seinem Kessel und präsentierte das Ergebnis seiner Arbeit. Der Duft verfehlte seine Wirkung nicht, und schon bald bildete sich eine Menschentraube am Gulaschstand. Daher ist es auch nicht verwunderlich, dass der Kessel bald leer war. So wie der Gulaschduft die geschmacklichen Sinne anreizte, regten die altbekannten musikalischen Klänge die musischen Sinne an. Das beliebte, aus Funk und Fernsehen bekannte Trio Die Primtaler unter der Leitung von Manfred Ehmann hatte nämlich zwischenzeitlich begonnen, zum Tanz aufzuspielen. Somit sind wir bereits bei einem weiteren Höhepunkt der Veranstaltung angelangt. Bei angenehmem Wetter sorgte die Band – wie bei all ihren Auftritten – dafür, dass es kaum jemand aushält, ohne das Tanzbein zu schwingen.

Nun war auch die Zeit gekommen, die Siegerehrungen durchzuführen. Jede Teilnehmermannschaft erhielt eine Urkunde, einen Pokal und ein von „Haller Löwenbräu“ gesponsertes Fässchen Bier. Den Fairplay-Preis 2013 erhielt die Mannschaft „Schwowische Betjare“ aus München. Der Torschützenkönig des diesjährigen Turniers (neun Tore) kam aus den Reihen der „Ditzinger Tornados“. Seine Zielgenauigkeit wurde mit einem Pokal, einer Urkunde und einem Fässchen Bier belohnt. Die Zeit verging wie im Flug, doch schließlich hat jeder noch so schöne Tag einmal ein Ende. In den frühen Morgenstunden, um 4 Uhr, wurde zum Zapfenstreich geblasen.

Die einen machten sich auf den Heimweg, die anderen übernachteten auf dem Gelände – in Wohnwägen und Zelten sowie im Vereinsheim. Am Sonntagvormittag ging es mit dem Abbau der Zelte und Aufräumarbeiten weiter. An dieser Stelle sei der Mannschaft „Eistee Pfirsich“ aus München für die tolle Unterstützung und die große Hilfe herzlich gedankt. Obwohl die beiden „ausführenden“ Parteien, die DBJT und die Tanzgruppe der Banater Schwaben aus Crailsheim, ihr Bestes gaben, hätten sie sich ohne „auswärtige“ Unterstützung schwer getan. Daher ein herzliches Dankeschön an die Helferinnen und Helfer aus München, Leimen und Crailsheim, an die anwesenden DBJT-Vorstandsmitglieder und an die Landsmannschaft der Banater Schwaben. Unser Dank gilt auch allen Spielern, den Schiris, der Turnierleitung und unserem Fotografen. Hoffentlich sehen wir uns alle im nächsten Jahr wieder!

Der Vorstand


 

Heimattage in Temeswar – das muss man erlebt haben!

Dieses Jahr hatten die beiden Tanzgruppen aus Karlsruhe und Frankenthal die Ehre, die Trachtengruppen aus Deutschland bei den Heimattagen der Deutschen im Banat zu vertreten. Nach der gemeinsamen Busfahrt, die zwar lang, aber nie langweilig war, kamen wir und unsere musikalische Unterstützung, die Weinbergmusikanten, am Donnerstag (23. Mai) in Temeswar an. Wir waren im Internat der Lenau- Schule untergebracht und wurden von der Kantine versorgt.

Nach dem gemeinsamen Donnerstagabend in Billed, dem schönen Tag in Guttenbrunn und dem Besuch der Kirche Maria Radna am Freitag wurden die elften Heimattage am Samstag im Saal der Temeswarer Oper feierlich eröffnet. Dieses Jahr standen die Heimattage unter dem Motto „Getreu zur Tradition – zuversichtlich in die Zukunft“. Doch auch das Thema „Heimat“ wurde in vielen Festreden aufgegriffen.Was bedeutet Heimat? Viele Eltern der mitgereisten Jugendlichen sind im Banat geboren und aufgewachsen. Doch ist es noch ihre Heimat? Schließlich lebt ein Großteil von ihnen schon länger in Deutschland als sie im Banat gelebt haben. Trotzdem geben sie ihre Traditionen weiter und pflegen diese gemeinsam mit ihren Kindern in Deutschland. Die Jugendlichen sind mit Begeisterung dabei, denn – wie der Leitsatz schon sagt – sie führen die Traditionen zukunftsorientiert weiter. Diese positive Entwicklung wird durch die Anwesenheit der vielen Jugendlichen aus Frankenthal und Karlsruhe deutlich.

Nach dem Besuch der prunkvollen Oper machten wir uns am späten Nachmittag auf den Weg in den Capitol-Saal, um am Kulturprogramm teilzunehmen. Zwar mussten wir lange auf unseren großen Auftritt warten und waren somit nicht mehr bester Laune, doch meisterten wir, Frankenthal als auch Karlsruhe, dank unserer Professionalität den Auftritt mit Bravour. Davor konnten wir die vielen verschiedenen Tanzgruppen begutachten. Von Kindergartenkindern bis hin zu älteren Generationen war alles vertreten.

Am Abend stand der große Festball im Adam-Müller-Guttenbrunn-Haus an. Parallel dazu fand aber auch das deutsche Champions-League- Finale statt. Natürlich ließen es sich einige Fußballbegeisterte nicht nehmen, zuerst ihrer Leidenschaft für den Fußball nachzugehen, um dann zum Ball zurückzukehren. Ein im Vorfeld arrangierter Platz zum Fußballschauen war der ideale Ort für rund vierzig Frankenthaler und Karlsruher. Trotz verschiedener Ansichten oder einfach unterschiedlicher Vorlieben für den einen oder anderen Verein, wie es beim Fußball eben so ist, ging es friedlich zu, und so hatten alle ihren Spaß. Gleichzeitig wurde im AMG-Haus zu den Klängen der Weinbergmusikanten, die für gute Stimmung sorgten, viel getanzt. Bis spät in die Nacht saßen wir auch diesmal im Internat alle zusammen, um Karten zu spielen, herumzualbern oder spontan Lieder zu singen.

Wenn auch mit wenig Schlaf in den Knochen, waren wir alle fit für den nächsten und auch letzten Tag in Temeswar. Wir freuten uns alle auf einen schönen Trachtenumzug durch die Stadt und vor allem auf das Tanzen vor der Oper. Leider machte das Wetter unsere Vorstellungen zunichte. Im strömenden Regen marschierten wir in unseren Trachten zum Dom. Um wenigstens die schönen und kostbaren Trachten zu schützen, mussten wir auf Regenponchos und Regenschirme zurückgreifen.

Nach der Maiandacht im Dom war geplant, vor der Oper die gemeinsamen Tänze vorzuführen, allerdings fiel diese schöne Idee im wahrsten Sinne des Wortes ins Wasser. Schnell wurde nach einer Ausweichmöglichkeit gesucht, und so kehrten wir zum AMG-Haus zurück, wo für die rund zweihundert Trachtenpaare aus Deutschland und Rumänien Platz gemacht wurde. Es folgte ein großer Aufmarsch und anschließend die beliebten gemeinsamen Tänze: Kathi- Ländler, Veilchenblaue Augen und Mein Banater Land. Die vielen verschiedenen Trachten hinterließen einen Eindruck, den man so schnell wohl nicht vergessen wird.

Dann war der Zeitpunkt des Abschieds gekommen. Ein letztes Mal aßen wir in der Lenau-Kantine und ließen die vergangenen Tage noch einmal Revue passieren. Nach der Verabschiedung und einem herzlichen Dankeschön für die Teilnahme packten wir unsere Koffer und traten den Heimweg nach Deutschland an. Eine Reise, bei der man viele neue Erfahrungen, Eindrücke und Erlebnisse mitnehmen konnte und die man wohl nicht so schnell vergessen wird, ging zu Ende. Zum Schluss bleibt die Gewissheit, dass sich eine neue und gute Freundschaft vor allem zwischen den Jugendlichen aus Frankenthal und Karlsruhe entwickelt hat. Dafür hat es sich allemal gelohnt! Wir nahmen sowohl das Gute als auch das Negative mit nach Deutschland und freuten uns auch, wieder zurückzusein. Wir konnten miterleben, wie man in Rumänien lebt und lernten dadurch, dass man die kleinen Dinge des Lebens besser schätzen sollte.

Melanie Müller


DBJT-Sportturnier in Crailsheim

Der Verband Deutsche Banater Jugend- und Trachtengruppen (DBJT) organisiert in Zusammenarbeit mit der Tanzgruppe der Banater Schwaben aus Crailsheim am Samstag, dem 8. Juni, sein fünftes Sportturnier. Dieses findet auf dem Sportgelände des SV Ingersheim statt (Oberes Lehen 4, 74564 Crailsheim). Unter dem Motto „Dabei sein ist alles“ wird Fußball und Beachvolleyball gespielt und gekegelt. Dabei stehen Spaß und sportliche Betätigung im Vordergrund. Das Turnier beginnt etwa um 9 Uhr. Das endgültige Programm steht erst nach Ablauf der Anmeldefrist (28. Mai) fest und wird samt Spielplan den angemeldeten Mannschaften zugeschickt. Für das leibliche Wohl sorgt die Tanzgruppe Crailsheim mit verschiedenen Spezialitäten vom Grill und vielen anderen Schmankerln.

Am Nachmittag wird ein kostenloser Polka-Grundtanzkurs angeboten, wobei das Erlernte bei der Sportparty im Festzelt im Anschluss an das Turnier vertieft werden kann. Für gute Stimmung sorgen die Primtaler unter der Leitung von Manfred Ehmann. Die Prämierungen werden im Laufe des Abends vorgenommen. Alle Sportbegeisterten sind mit Familie zu diesem Turnier und zum anschließenden Unterhaltungsabend herzlich eingeladen. Der Eintritt ist frei. Auf dem Gelände gibt es Übernachtungsmöglichkeiten: Für einen Unkostenbeitrag kann man zelten (kleines Zelt 5 Euro, großes Zelt 8 Euro pro Nacht) oder campen mit Wohnwagen bzw. Wohnmobil (10 Euro pro Nacht). Frühstück kann man günstig kaufen. Interessenten werden gebeten, sich vorab bei Familie Furak unter Tel. 07951 / 43105 anzumelden. Wer Interesse hat, beim Turnier als Schiedsrichter mitzumachen, möge sich unter der genannten Rufnummer melden. Während der gesamten Spielzeit erhalten Schiedsrichter Getränke und Essen kostenlos.

Erich Furak, Harald Schlapansky


Highlight der DBJT-Aktivitäten

Jugendball in Karlsruhe war ein voller Erfolg

Als am 20. April, im Laufe des Abends, die ersten Gäste im „Kühlen Krug“ in Karlsruhe eintrafen, freute man sich darüber, mal wieder bekannte Gesichter zu sehen. Mit zunehmender Besucherzahl steigerte sich auch die Stimmung im Saal. Dann war es endlich soweit: Der Ball der Banater Jugendorganisation DBJT, diesmal vom Kreisverband Karlsruhe veranstaltet, begann mit dem Einzug der Tanzgruppen des Kreisverbandes, die mit Applaus empfangen und herzlich begrüßt wurden.

Und schon folgte die erste Überraschung. Dafür sorgte die Erdbeergruppe aus Karlsruhe in ihren Schlumpfkostümen. Die Kinder führten eine moderne Choreographie auf und ernteten für ihren süßen Tanz viel Beifall. Nachdem die Erdbeergruppe die Tanzfläche geräumt hatte, kamen die Tanzfreudigen auf ihre Kosten. Zu den Klängen der Band „Eurosound“ füllte sich die Fläche im Nu. Die zweite Überraschung des Abends bot die DBJT-Band, die mit den Songs „Vom selben Stern“, „Too Close“ und „Price Tag“ das Publikum so sehr faszinierte, dass sie als Zugabe noch „We Will Rock You“ gespielt hat.

Spätestens jetzt war der Saal bis zum Bersten gefüllt. Denn, obwohl es ein Jugendball war, hatten es sich auch viele Junggebliebene nicht nehmen lassen, an diesem Unterhaltungsabend teilzunehmen und natürlich auch das Tanzbein zu schwingen. Dies beweist wieder einmal den Zusammenhalt der Banater Schwaben, die generationenübergreifend zu feiern wissen. Später führte die Jugendtanzgruppe aus Karlsruhe ihren Faschingstanz auf. Als Piraten verkleidet, tanzten die Jugendlichen unter anderem zur Musik des Films „Fluch der Karibik“. Dem Publikum gefiel die fetzige Tanzshow so gut, dass sie wiederholt werden musste.

Zwischen den Vorführungen sorgten die Musiker von „Eurosound“ für gute Unterhaltung. Auf ihr reichhaltiges Repertoire zurückgreifend, spielten sie Walzer, Polka, Jive, Discofox und andere Rhythmen. Da konnte keine Langeweile aufkommen, und die Stimmung war prächtig. Als letzte Attraktion des Abends wurden alle Tanzgruppen aufgefordert, die DBJT-Gemeinschaftstänze vorzuführen. Zuerst präsentierten sie den „Kathiländler“, dann die „Veilchenblauen Augen“. Den letzten Tanz mussten sie sogar wiederholen, und als danach das Publikum nicht aufhören wollte zu applaudieren, beschlossen die Tänzerinnen und Tänzer, auch den neuesten Gemeinschaftstanz „Mein Banater Land“ aufzuführen. Auch dieser musste ein zweites Mal getanzt werden. Bis zum Ende der Veranstaltung herrschte eine ausgezeichnete Stimmung. Der Jugendball in Karlsruhe, für dessen Ausrichtung dem dortigen Kreisverband Dank und Anerkennung gebührt, war ein Highlight des diesjährigen DBJT-Kalenders. Das nächste Highlight kommt bestimmt, und einen Jugendball wird es auch im nächsten Jahr wieder geben. Wir freuen uns schon darauf!

Carmen und Carolin Ottohal


Heimattage in Temeswar

Trachtengruppen aus Karlsruhe und Frankenthal zu Gast

Es ist schon seit langem Tradition, dass Trachtengruppen aus dem Banat am Heimattag in Ulm und im Gegenzug Banater Trachtengruppen aus Deutschland an den Heimattagen der Banater Deutschen in Temeswar teilnehmen. Auch dieses Jahr hat das Demokratische Forum der Deutschen im Banat zwei Tanz- und Trachtengruppen der DBJT zu den zweijährlich stattfindenden Heimattagen in die Banater Hauptstadt eingeladen.

Die Wahl auf die Gruppen aus Karlsruhe und Frankenthal. Erfreut zeigten sich deren Mitglieder über die Gelegenheit, ins Banat reisen zu können. Für die Erwachsenen unter ihnen wird es ein Wiedersehen mit der alten Heimat, für die Kinder und Jugendlichen bietet sich die Chance, die Heimat ihrer Eltern kennenzulernen. Begleitet werden die beiden Tanzgruppen von der Blaskapelle Weinbergmusikanten unter der Leitung von Johann Wetzler. Diese Reise ermöglicht auch einen direkten Austausch zwischen Jugendlichen von hier und dort. Und so findet gleich am ersten Abend eine Kennenlernrunde statt, bei der Jugendliche aus Temeswar und Billed sowie aus Karlsruhe und Frankenthal miteinander ins Gespräch kommen und gemeinsam tanzen, singen und feiern werden.

Am Freitag, 24. Mai, nehmen die beiden Tanzgruppen und die Blaskapelle an der Festveranstaltung zum 90. Todestag des Heimatschriftstellers Adam Müller-Guttenbrunn in dessen Geburtsort teil. Die feierliche Eröffnung der Heimattage findet tags darauf um 11 Uhr im Saal der Temeswarer Oper statt. Am Nachmittag, ab 16.30 Uhr, bieten die Kulturgruppen ein Festprogramm im Capitol- Saal, und am Abend laden die Veranstalter zu einem Ball im Festsaal des Adam-Müller-Guttenbrunn- Hauses ein. Den Höhepunkt der Heimattage bildet der große Trachtenaufmarsch durch das Stadtzentrum am Sonntagvormittag, gefolgt von einer Andacht im Dom. Die Gastgruppen aus Karlsruhe und Frankenthal freuen sich schon auf spannende Tage in Temeswar. Sie werden mit vielen Eindrücken zurückkehren und darüber bestimmt auch in der Banater Post berichten.

Harald Schlapansky


Voller Terminkalender für das Jahr 2013

DBJT-Vorstand tagte in Würzburg

Auf Einladung von Günter Kaupa fand die erste DBJT-Vorstandssitzung in diesem Jahr am 16. Februar im Banater Heimathaus in Würzburg statt. Unter der Leitung des Vorsitzenden Harald Schlapansky befasste sich der Vorstand der Banater Jugendorganisation schwerpunktmäßig mit der Planung der Aktivitäten für das Jahr 2013. Mit Genugtuung stellten die Teilnehmer eine erhebliche Steigerung der DBJT-Aktivitäten auf Facebook in der DBJT-Facebookgruppe und auf der Fanseite fest. Mit bereits über 1700 Besuchern ist auch die neu gestaltete Homepage www.dbjt.de auf Erfolgskurs.

Die Brauchtumsseminare erfreuen sich bei Kindern und Jugendlichen großer Beliebtheit und werden auch in diesem Jahr fortgesetzt. Das erste Seminar für Kinder bis 12 Jahre ist für Anfang März terminiert, das nächste für Kinder und Jugendliche ab 12 Jahren findet vom 7. bis 9. November statt. Das Angebot ist wie immer breit gefächert und umfasst verschiedene Workshops. Mit dem DBJT Jugendball am 20. April in Karlsruhe ist eine Premiere zu verzeichnen. Zum ersten Mal findet dieser außerhalb des Heimattages statt und wird vom Kreisverband Karlsruhe ausgerichtet.

Ein Novum stellt auch die erstmalige Teilnahme einer Banater Tanzgruppe am Heimattag der Siebenbürger Sachsen in Dinkelsbühl dar. Die Tanzgruppe aus Crailsheim wird sich am Pfingstsonntag, 19. Mai, am großen Trachtenumzug beteiligen und Gelegenheit haben, die banatschwäbische Festtagstracht sowie die DBJT-Tänze zu präsentieren. Das nächste große Event sind die Heimattage der Banater Deutschen in Temeswar vom 24. bis 26. Mai. Vertreten wird die Landsmannschaft von den Banater Trachtengruppen aus Karlsruhe und Frankenthal, die zusammen mit den Weinbergmusikanten ins Banat reisen.

Schlag auf Schlag folgen im Juni die beiden nächsten Großereignisse, bei denen der Kreisverband Crailsheim und seine Tanzgruppe im Mittelpunkt stehen. Am 8. Juni geben sich die Sportbegeisterten ein Stelldichein in Crailsheim und werden sich beim traditionellen DBJT-Sportturnier in verschiedenen Disziplinen messen. Nur drei Wochen später, am 29. Juni, finden sich die Tanzfreudigen erneut in Crailsheim ein, wo der Versuch unternommen wird, einen Weltrekord im Polkatanzen aufzustellen. Anlass dieses außergewöhnlichen Unterfangens ist das 25-jährige Bestehen der Crailsheimer Tanzgruppe, die an diesem Tag auch eine Jubiläumskirchweih veranstaltet. Die neuesten Nachrichten zum Weltrekordversuch werden laufend in der Banater Post veröffentlicht.

Die letzte große Veranstaltung vor den Sommerferien ist das DBJT-Zeltlager in Neubrunn bei Würzburg (19.–21. Juli). Die Organisation obliegt der Trachtengruppe Würzburg/Wetschehausen. Am Zeltlager wird auch die Donauschwäbische Tanzgruppe aus Buenos Aires (Argentinien) teilnehmen. Der Vorstand erörterte auch die Ausgabe von Ausweisen an die Mitglieder. Die Jugendorganisation zählt bereits über 300 Mitglieder; das sind Personen, die eine Beitrittserklärung abgegeben haben. Diese erhalten einen Ausweis, der als Bestätigung der Mitgliedschaft gilt und zu ermäßigtem Eintritt bei DBJT- oder anderen Veranstaltungen berechtigt.

Für das leibliche Wohl der Anwesenden sorgte Katharina Haidt, die Betreuerin des Heimathauses, mit ihren Helferinnen und Helfern. Zusammen mit Günter Kaupa (auch Vorsitzender der HOG Wetschehausen) bot sie nach Abschluss der Arbeitssitzung eine Führung durch das Banater Brauchtums- und Trachtenpuppenmuseum.

Melitta Furak


Hat Volkstanz gegen Harlem Shake noch eine Chance?

Am Rande des DBJT-Brauchtumsseminars notiert

Wer mit offenen Augen die Medienwelt durchwandert, wird auf Schritt und Tritt mit der neuen Modeerscheinung Harlem Shake in Berührung kommen. In welcher Weise der Zuschauer von den zottelnden und zuckelnden Körpern berührt wird, hängt wohl von der „Weltoffenheit“ des Betrachters ab. Nicht jedem wird der neue Modetanz zusagen, und trotzdem wird es vermutlich viele geben, die – hingerissen von dem packenden Rhythmus und den freien Bewegungsmöglichkeiten – selber mitzuckeln. Kinder sind besonders empfänglich für solche Modetänze. Ihre gelenkigen Körper, ihre Nachahmungsbereitschaft und ihr Erfindungsgeist eröffnen ihnen besondere Möglichkeiten, in diese Spaßwelt einzutauchen und sich mit Harlem Shake zu identifizieren.

Wie kommt es dann, dass heutzutage, wenn eine Modeerscheinung die andere jagt, ein Brauchtumsseminar für Kinder unter zwölf Jahren noch Anklang findet? Sind es vielleicht die Eltern, die ihren eigenen Willen durchsetzen und ihre Zöglinge zum Mitmachen überreden oder gar zwingen? Oder hängt es damit zusammen, dass Kinder in diesem Alter noch nicht so sehr dem Einfluss des Neuen ausgesetzt sind? Oder aber hat es damit zu tun, dass die Seminarteilnehmer seit frühesten Kindertagen mit dem Volkstanz vertraut sind und diesen als fixen Anker empfinden, an den sie sich klammern können – angesichts der vielen neuen Eindrücke, die ständig auf sie hereinprasseln.

Bei der Suche nach einer Erklärung müssen wohl alle drei Gesichtspunkte berücksichtigt werden. Eines steht aber fest: Von einem Teilnahmezwang kann nicht die Rede sein. Kinder ahmen das nach, was ihnen die Eltern vorleben. Ist ihnen die Erhaltung von Brauchtum und Traditionen wichtig, werden sie versuchen, diese an ihre Kinder weiterzugeben und sie dafür zu begeistern. Natürlich ist der Einfluss der Medien auf Kinder noch nicht so gewaltig wie etwa auf Jugendliche, was aber nicht heißt, dass auch sie nicht der Versuchung widerstehen werden, Harlem Shake zu tanzen. Aber: Genauso schnell wie sie den Tanz gelernt haben, werden sie diesen auch wieder vergessen, sobald er außer Mode ist. Anders verhält es sich mit dem einmal gelernten und regelmäßig gepflegten Volkstanz. Kinder werden ihn selbst dann in Erinnerung bewahren, wenn sie ihn während der Pubertät plötzlich als „uncool“ empfinden sollten.

Dass die DBJT Brauchtumsseminare für Kinder und Jugendliche ausrichtet, gehört mittlerweile schon zum festen Bestandteil ihrer Tätigkeit. Die rege Teilnahme an den Seminaren lässt auf ungebrochenes Interesse und große Akzeptanz schließen. Zudem bieten solche Seminare nicht nur die Möglichkeit, erworbene Kenntnisse zu vertiefen und Fertigkeiten zu üben, sondern auch neue Erfahrungen zu sammeln, neue Freunde zu gewinnen und nicht zuletzt ein kleines Abenteuer zu erleben. So geschehen beim letzten Brauchtumsseminar für Kinder Anfang März. Die Teilnehmer des Seminars fühlten sich beim Küchenteam aus Crailsheim gut aufgehoben und konnten sich so voller Kraft dem Erlernen rhythmischer Tänze (Leitung Melanie Müller) und Volkstänze (Sandra Hirsch) widmen, wie auch dem Üben der Fertigkeiten im Polka und Walzertanzen (Stefan Ruttner).

Nebenbei fanden die Kinder noch genügend Zeit zum Spiel und Spaß. Alles war bestens organisiert und hat den meisten Freude gemacht. Doch ist die eingangs gestellte Frage zur Zukunftsfähigkeit des Volkstanzes damit beantwortet? Ich denke, mit Fug und Recht behaupten zu können, ja! Denn bei dieser Begeisterung für den Volkstanz, die die Kinder auf dem Seminar versprüht haben, muss es uns um dessen Zukunft nicht bange sein. Was Hänschen gelernt hat, wird Hans niemals vergessen, auch wenn noch so viele Modeerscheinungen aufkommen werden!

Von Sandra Hirsch


 Jugendball in Karlsruhe

Die Deutschen Banater Jugend- und Trachtengruppen (DBJT), die Jugendorganisation unserer Landsmannschaft, haben im vergangenen Jahr im Rahmen des Heimattages der Banater Schwaben einen Jugendball in Vöhringen veranstaltet. Da der Ball bei den vielen jungen und junggebliebenen Besuchern sehr gut angekommen ist, kam man überein, jährlich einen Jugendball zu organisieren. Die Gastgeberrolle übernimmt hierbei jeweils ein anderer Kreisverband. Dieses Jahr hat sich der Kreisverband Karlsruhe bereit erklärt, den Jugendball auszurichten.

Hier seine Einladung: Der Kreisverband Karlsruhe begrüßt Sie am 20. April zum Jugendball der DBJT im Brauhaus „Kühler Krug“ (Wilhelm-Baur- Straße 3) in 76135 Karlsruhe. Einlass ist ab 18 Uhr. Neben Tanzunterhaltung mit der Band Eurosound erwarten Sie einige Überraschungen. Sichern Sie sich Ihren Platz schon vorzeitig, indem Sie Karten unter folgenden Telefonnummern reservieren: 0721 / 1331547 (Heidi Müller) oder 0721 / 863891 (Gerlinde Gilde). Die DBJT und der Kreisverband Karlsruhe freuen sich auf Ihr Kommen!

Melanie Müller


Der Wieshof bebt – die Polka lebt!

Zweites DBJT-Brauchtumsseminar 2012

Erholt und gestärkt aus den Ferien oder dem Sommerurlaub zurück, widmeten sich die Vorstandsmitglieder der DBJT wieder der Vereinsarbeit an, galt es doch, das am ersten Novemberwochenende angesetzte zweite Tanz- und Brauchtumsseminar im Wieshof bei Bad Wurzach vorzubereiten. Den Hauptanteil der Arbeit leistete der DBJT – Vorsitzende Harald Schlapansky. Festlegung des Programms und organisatorischer Ablauf, die Kurseinteilung, die Kontaktierung der Referenten, die Verteilung der zur Verfügung stehenden Plätze auf die einzelnen Gruppen waren nur einige Aufgaben, die von ihm im Vorfeld erledigt werden mussten.Über achtzig Teilnehmer im Alter zwischen 12 und 26 hatten sich angemeldet, und so stand das Seminar ganz im Zeichen der Jugend. Eine Ausnahme waren nur die Begleitpersonen und Referenten. Der Wieshof war bis auf den letzten Platz gefüllt.

Stubenfliege hätte man sein müssen und an allen Orten gleichzeitig, in sämtlichen Räumlichkeiten und Zimmern, als am Nachmittag des 2. November die Teilnehmer ab 17 Uhr eintrafen und sich herzlich begrüßten. Es ist immer wieder ergreifend, mitzuerleben, wie sich die Jugendlichen auf die Seminare freuen und diesen Treffen wochenlang entgegenfiebern. Aus allen Himmelsrichtungen waren die Jugendlichen angereist. Neu dazugekommene Teilnehmer wurden freudig aufgenommen und in die Gemeinschaft eingeführt. Man vermittelte ihnen das Gefühl der Zugehörigkeit – so, als wären sie schon immer dabei gewesen.

Nach der Zimmereinteilung – eine schwierige Aufgabe, die Heike Wolf mit Bravour gemeistert hat – traf man sich zum Abendessen. Die Kochgruppe unter der Leitung von Petra Wagner und Regine Lenhardt mit ihren Helfern Jakob Lenhardt, Heini Keller, Erlinde und Ewald Hinkel, Hermann Wagner und Erich Furak zauberte an den drei Seminartagen manches schwäbische Schmankerl auf den Tisch. Zum Anfang gab es schwäbische Bratwurst mit Kartoffelpüree. Danach stellten Franziska Richter und Máté Toth, zwei Tübinger Studierende, das Projekt „Heimatsachen. Donauschwäbische Grüße zum baden-württembergischen Geburtstag“ vor. Daran waren elf Studierende der Empirischen Kulturwissenschaft beteiligt. Sie haben die von Heimatortsgemeinschaften dem Land Baden- Württemberg gemachten Geschenke inventarisiert und ihre Bedeutung dann in Interviews mit den Schenkern – meist den Vorsitzenden der Heimatortsgemeinschaften – eruiert. Die Geschenke und ihre Schenker wurden schließlich in eigenen Aufsätzen dargestellt und waren Grundlage für die im Donauschwäbischen Zentralmuseum Ulm vorbereitete und gemeinsam gestaltete Ausstellung wie auch für den Begleitkatalog. Eine für beide Seiten aufschlussreiche Gesprächsrunde rundete den Abend ab.

Nach dem Frühstück fanden sich die Teilnehmer am Samstagmorgen in den jeweiligen Seminarräumen zu den angebotenen Kursen ein. Die DBJT-Band studierte mit Sebastian Henzl und Günter Kaupa neue Lieder ein. Stefan Ruttner, begleitet von Oskar Reingruber auf dem Akkordeon, vermittelte den Kindern und Jugendlichen neben Grundkenntnissen zu Walzer und Polka auch die entsprechenden Tanzschritte. In dem Kurs „Modernes Tanzen“ übten Laura Moos, unterstützt von ihrer Cousine, mit den Teilnehmern Salsa, Rumba, Jive und neue anspruchsvolle Figuren im Discofox ein. Peter Schweininger, der Leiter der Tanzgruppe Saar (Ungarn), und seine Tanzpartnerin Kati boten einen Volkstanzkurs an und studierten dabei eine eigene neue Choreografie auf das Lied „Mein Banaterland“ ein. Nach der ersten Runde wechselten die Teilnehmer den Kurs. Müde und hungrig fanden sich dann alle zum Mittagessen ein, zu dem die Kochgruppe „gfilltes Kraut“ und „gfillte Paprika mit Paradeissoß“ servierte.

Am Nachmittag wurden die Kurse fortgesetzt; neu hinzu kam der von Barbara Fetzer geleitete Kurs über Trachten, deren Besonderheiten, Aufbewahrung und Pflege. Mit Hilfe von Theresia Teichert konnten die Teilnehmer das richtige Anlegen einer schwäbischen Festtagstracht miterleben. In der Kaffeepause wurden die mitgebrachten Kuchen aufgetischt, und man wusste wahrlich nicht, welchen Kuchen oder welches Gebäck man als erstes probieren sollte.

Nach der letzten Kursrunde freuten sich schon alle aufs Abendessen. Diesmal zauberte die Kochgruppe eine „Krumbirsupp mit Worscht un Eier“ auf den Tisch. Den Spüldienst erledigten je zwei Gruppen, so dass jede Gruppe im Laufe des Seminars einmal drankam. Am Abend warteten dann alle gespannt auf die angekündigte Überraschung. Diese entpuppte sich als eine Truppe Musikanten, nämlich die Weinbergmusikanten unter der Leitung von Johann Wetzler, die zum Tanz aufspielten. Den Musikern, die unsere Abende immer wieder musikalisch umrahmen, sei an dieser Stelle herzlich gedankt.

Auf eine kurze Nacht und ein ausgiebiges Frühstück folgte am Sonntagvormittag die Aufführung des bei diesem Seminar Erlernten. Die Teilnehmer zeigten, was sie in den jeweiligen Kursen gelernt haben und zuhause an ihre Gruppe weitergeben. Man kam überein, den neu einstudierten Volkstanz als dritten gemeinsamen DBJT-Tanz von allen Gruppen einüben zu lassen. Mit dem Aufräumen der Schlaf- und Gemeinschaftsräume und der Küche ging das Seminar zu Ende. Die Teilnehmer verließen den Wieshof mit neuem Wissen und vielen neuen Ideen im Gepäck, von denen einige in den Tanzgruppen gewiss umgesetzt werden.

An dieser Stelle geht ein großes Danke an die Referenten, die Helfer in der Küche, die Vorstandsmitglieder der DBJT, die organisatorische Aufgaben übernommen haben, an Harald Wagner für die Foto- und Filmaufnahmen und nicht zuletzt an das bayerische Staatsministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie und Frauen, das dieses Seminar gefördert hat. Ein besonderer Dank gilt dem Hauptverantwortlichen dieser gelungenen Jugendmaßnahme, Harald Schlapansky, und dem Bundesvorstand der Landsmannschaft der Banater Schwaben, ohne deren großzügige Unterstützung solche Seminare nicht stattfinden könnten. Der stetige Zuwachs, den die einzelnen Jugendgruppen und die DBJT-Seminare verzeichnen, zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind und ist für uns Ansporn, weiterzumachen. Unsere Traditionen haben nur dann Zukunft, wenn wir sie stetig pflegen und weitergeben.

Melitta Furak