Banater Post Dezember 2023
Banater Post Oktober 2023
Banater Post Juli 2023
Banater Post Juni 2023
Banater Post Mai 2023
Banater Post April 2023
Banater Post März 2023
Banater Post November 2022
Das nächste Brauchtumsseminar in Bad Wurzach steht vor der Tür!
Volkstanzfestival in Spaichingen
Zeltlager in Vestenbergsreuth
4 Tage Spaß, gute Laune, bestes Essen, Sport und Tanz mit der DBJT-Gemeinschaft!
Jugendball in Spaichingen
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Sportfest in Crailsheim
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Heimattage Ulm 2022
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Neuwahlen des DBJT-Vorstandes
Bei der Neuwahl am 28.03.2021 wurde ein neuer DBJT-Vorstand für die Amtsperiode 2021 – 2024 gewählt
Vorsitzender: Patrick Polling
Beisitzende: Lukas Krispin und Sandra Keller
Schriftführerin: Andrea Kielburg
Kassenwärtin: Ramona Kiefer
Beisitzende: Julia Polling, Klaus Weber, Nils Schöffler, Jasmin Muth und Melanie Furak
Auf eine erfolgreiche und produktive Amtsperiode!
Digitales Brauchtumsseminar der DBJT
Und im Orchesterwald zeppeln alle Tiere im Takt
Wie bitte? Tiere, die zeppeln? Ja natürlich, im Land der tausend Tänze. Genauer gesagt, im Traumland, in das Mia in der Gute-Nacht-Geschichte reist, um ihrem langweiligen, coronageprägten Alltag zu entkommen. Genauso wie Mia geht es wohl vielen Kindern und auch Erwachsenen aus den Tanzgruppen: Sie möchten endlich wieder tanzen! Und das ist, am Wochenende des 12 bis 14. März 2021, wenn auch nur in Gedanken, für ein paar Minuten möglich geworden, nämlich durch das Hören der Gute-Nacht-Geschichte, die im Rahmen des Brauchtumsseminares der DBJT auf Youtube hochgeladen wurde.
Aber mal alles von Anfang: Dass das Brauchtumsseminar für Kinder und Jugendliche dieses Jahr nicht wie gewohnt in Bad Wurzach im Allgäu stattfinden kann, war relativ schnell klar. Ebenso schnell war aber auch klar, dass ausfallen lassen keinesfalls in Frage kommt. Und so wurde, wie auch schon beim Jugendseminar im November 2020, ein digitales Brauchtumsseminar auf dem Youtube-Kanal der DBJT (DBJTube) auf die Beine gestellt.
Im Mittelpunkt standen diesmal die Kinder, für die die eingangs vorgestellte Gute-Nacht-Geschichte am Freitag Abend das Seminarwochenende eröffnete. Am Samstag kamen dann alle Bastelfreudigen auf ihre Kosten und konnten, passend zu Ostern,unter Anleitung von Ramona Kiefer und ihrer Tochter Greta, Sockenhäschen basteln oder T-Shirts kreativ bemalen. Für Entspannung für die Hände, aber nicht für die Lachmuskulatur, sorgte das Kasperletheater „Kasperle un d Bozemann“. Weil der „Bozemann“ die Geburtstags-Dobosch für den Seppl verhext hat, hat die Kathi nun ganz arges „Panzweh“. Kann der Kaspar die Kathi retten? Antwort gibt es auf Youtube!
Parallel zur Gute-Nacht-Geschichte trafen sich die Jugendlichen auf dem DBJT-Discord-Server, um sich gemeinsam zu unterhalten und Spiele zu spielen. In einem Spiel, bei dem es um Zeichenkünste und Ratefähigkeiten geht, wurde aus dem Begriff „Ulm 2022“ plötzlich die „Eroberung Temeswars“. Kann nicht sein? Doch! Wer wissen will, wie, kann sich gern beim DBJT-Vorstand melden und im Discord-Server aufgenommen werden.
Natürlich gab es auch Videos für alle Altersklassen. Zum Wachwerden sorge nicht der traditionelle Weckruf mit der „Wirtschaftskrisentrompete“ der Primtaler, sondern ein Zumba-Kurs von Julia Polling, bei dem einem ganz schön warm werden konnte. Je nach dem , wie früh man aufgestanden war, fand man sich mehr oder weniger außer Atem im Workshop „Bildrechte in der Jugendarbeit“ wieder. Dazu, und zum Workshop „Flyergestaltung mit PowerPoint“ jedoch mehr auf der nächsten Seite.
Für die kulinarisch Begeisterten wurden gleich zwei typisch schwowische Spezialitäten vorgestellt. Zum einen verrät Patrick das Wurstrezept der Familie Polling aus Tribswetter, zum anderen werden Tipps und Tricks für das Gelingen einer Dobosch-Torte erläutert. Bleibt nur die Frage: Was Deftiges oder was Süßes?
Egal, für was man sich entschieden hat, ein bisschen Sport danach schadet auf keinen Fall. Dafür gab es eine neue Tanz-Choreographie, die 9-Uhr-Polka, die, ganz im Sinne der Pandemie, komplett ohne Kreisfiguren auskommt und somit mit nur einem Partner geübt werden kann. Wir hoffen, dass alle diesen Tanz fleißig zu Hause üben, und wir ihn alsbald in der Gemeinschaft tanzen können!
Ein großer Vorteil gegenüber dem „echten“ Brauchtumsseminar ist es, dass die Videos auf Youtube natürlich nicht verschwinden, sondern jederzeit wieder angeklickt werden können. So bleibt auch für diejenigen, die das Seminar verpasst haben, oder gerade nicht genügend Eier für die Dobosch zu Hause hatten, die Möglichkeit, alle Videos wieder anzuschauen und mitzubacken, mitzuwursteln, mitzubasteln, mitzutanzen oder mitzulachen.
Auch Samstag abends gab es Tanz-Unterhaltung, nämlich mit einem Online-„Ball“ mit „Amore Blue“. Bei einer Live-Übertragung in Bild und Ton nahmen uns Bianca und Patrick Schummer mit in ihr „Tonstudio“ zu Hause und brachten uns so „Ball-Feeling“ in unsere Wohnzimmer – zumindest ein bisschen. Aber spätestens, als sich auf das Lied „Griechischer Wein“ in den Youtube-Kommentaren gegenseitig, in Form von Weinglas-Emojis, zugeprostet wurde, kam ein aktuell gut verstecktes, aber tief verwurzeltes Gefühl der Gemeinschaft auf. Es war eben doch ein „Bad-Wurzach-Abend“.
Arad statt Asien – eine hervorragende Idee?
Konrad Kosinski, 18 Jahre alt, aus Warburg bei Kassel macht gerade ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ). Eigentlich nichts Ungewöhnliches. FSJ – das bedeutet, sich über eine längere Zeit, in diesem Fall elf Monate, bei einem sozialen Projekt zu engagieren, oft auch im Ausland – so bei Konrad. Er absolviert sein FSJ am theoretischen Lyzeum Adam Müller Guttenbrunn in Arad. Träger ist hier die Stiftung „Kulturweit“ der deutschen UNESCO-Kommission, deren Schwerpunkt die auswärtige Kultur-und Bildungspolitik ist. Aber was führt einen 18-Jährigen ausgerechnet nach Rumänien ins Banat? Wie kommt er dort zurecht? Das wollte Andrea Kielburg von der DBJT (Banater Jugend- und Trachtengruppen) genauer wissen und hat sich mit Konrad zu einem Interview getroffen – online versteht sich, in diesen Zeiten.
Andrea: Dein Einsatzort ist das Adam-Müller-Guttenbrunn-Lyzeum in Arad. Ein Lyzeum ist ja vergleichbar mit einem Gymnasium in Deutschland. Was genau sind dort deine Aufgaben?
Konrad: Im Lyzeum ist mein Aufgabengebiet vielseitig. Von Unterrichtsstunden, in denen ich über das Schulsystem in Deutschland erzähle oder einen Vergleich von Traditionen in Deutschland und Rumänien mit den Schülerinnen und Schülern ausarbeite, bis hin zur Betreuung von „Jugend debattiert international“, ein Format, das auch an deutschen Schulen praktiziert wird. Dadurch, dass ich mit allen Klassen von der Fünften bis zur Zwölften zu tun habe, ist die Tätigkeit sehr abwechslungsreich.
Andrea: Wie genau bist du denn mit den Schülerinnen und Schülern in Kontakt?
Konrad: Aufgrund der Corona-Pandemie findet der Unterricht aktuell nur online statt, was ich etwas schade finde. Sprachlich ist es aber kein Problem, die Schülerinnen und Schüler verfügen meist über sehr gute Deutschkenntnisse, und viele haben auch einen Bezug zu Deutschland.
Andrea: Um bei der Sprache zu bleiben: Wie klappt es mit der Verständigung?
Konrad: Ganz gut eigentlich. Wir reden in der Freizeit meistens Englisch, und so langsam verstehe ich auch ein paar Worte Rumänisch. Ich spreche noch Portugiesisch und Polnisch, sodass es mir leichter fällt, die Sprache zu lernen. Manche Wörter sind auch sehr ähnlich, da kann man sich einiges aus dem Kontext erschließen.
Andrea: Neben der Tätigkeit am Lyzeum ist das FSJ mit einem Projekt verbunden. Worum geht’s dabei genau? Magst du mir ein bisschen mehr dazu erzählen?
Konrad: Ja, gern. Wir sind ein Team aus zwölf Freiwilligen, die in ganz Rumänien verteilt sind, und arbeiten an einem Heft über deutsche Minderheiten in Rumänien. Dadurch, dass wir aus Deutschland kommen und jetzt in Rumänien sind, fanden wir es spannend, an dieser kulturellen Schnittstelle anzusetzen. Es ist so aufgeteilt, dass jeder Teilnehmer die Minderheit übernommen hat, wo er örtlich eingesetzt ist, deswegen bei mir die Banater Schwaben. Andere schreiben über die Siebenbürger Sachsen usw. Des Weiteren bauen wir noch andere Themen ein, wie zum Beispiel die Kirchenburgen oder auch das Deutsche Forum in Temeswar. Separat wollen wir noch die Ausreisewellen der Deutschen behandeln, als einschneidenden Moment der Geschichte der Minderheiten.
Andrea: Hattest du vor dem Projekt schon mal Kontakt zu Banater Schwaben?
Konrad: Nein. Ich muss auch ehrlich sagen, ich wusste, dass es eine deutsche Minderheit in Rumänien gibt, aber das waren für mich die Siebenbürger Sachsen. Über die Vielfalt der Minderheiten war ich mir anfangs nicht bewusst.
Andrea: Wie bist du darauf gekommen, dein FSJ in Arad zu machen?
Konrad: Das was letztendlich Zufall. Mein Projektträger, „Kulturweit“, schickt Leute in die ganze Welt, von der Mongolei bis nach Chile. Aufgrund von Corona waren die Möglichkeiten dieses Jahr auf die EU beschränkt, und so wurde mir Arad zugeteilt. Man konnte dieses Angebot dann ablehnen und auf ein Neues hoffen, oder annehmen, so wie ich es gemacht habe.
Andrea: Zum Glück oder leider?
Konrad: Auf jeden Fall zum Glück! Dadurch, dass andere Freiwillige an anderen Orten eingesetzt sind, konnte ich auch schon sehr viel von Rumänien sehen. In den Winterferien haben wir uns die Schwarzmeerküste angeschaut, in Braᶊov und Temeswar waren wir auch schon. Auch landschaftlich hat mich die Gegend um die Karpaten echt beeindruckt.
Andrea: Und wie gefällt es dir in Arad?
Konrad: Super, ich hab mich echt gut eingelebt. Die Stadt ist nicht zu groß, nicht zu klein, die Cafés haben trotz Corona offen, sodass man auch etwas unternehmen kann. Die Leute hier sind sehr offen und gastfreundlich, da hab ich sehr positive Erlebnisse gemacht. Auch das Essen hat mich überzeugt. Ich habe hier Sakuska kennen gelernt, das esse ich inzwischen gläserweise. Und in der Nähe ist ein Langosch-Stand, das ist auch „gefährlich“.
Andrea: Würdest du ein FSJ in Arad weiter empfehlen?
Konrad: Auf jeden Fall! Ich wollte eigentlich nach Zentralasien, also eine ganz andere Ecke, und dachte, Europa wäre langweilig. Aber ich bereue es nicht, und das werde ich auch so an Interessenten weitergeben. Auch hier in Europa kann man sehr Schönes erleben.
DBJT-Hits – Playlist erschienen!
Passend für den Sommerurlaub ist sie da: Die DBJTHits- Playlist auf Spotify. Von Blasmusik über 80er bis zu modernstem Schlager!
Für den entspannten Abend mit Freunden und Familie, zum Mitsingen im Auto oder zum ausgelassenen Tanzen.
Viel Spaß!
So weit entfernt und trotzdem so nah – Digitale Heimattage 2020
Am 31.05.2020 fanden wieder einmal die Heimattage der Banater Schwaben statt. Diesmal jedoch nicht wie gewohnt in Ulm, sondern in den Wohnzimmern aller Zuschauerinnen und Zuschauer. Aufgrund der aktuellen weltweiten Lage, blieben auch die Donauhallen in Ulm an Pfingsten leer. Da wir Schwowe uns jedoch von nichts unterkriegen lassen und der Kontakt untereinander für uns hohe Priorität hat, beschloss der Vorstand der DBJT die Heimattage auf eine andere Art und Weise zu gestalten.
Circa zwei Wochen vor Beginn der Live-Veranstaltung, starteten die Vorbereitungen. Es wurden Interviews geführt und Mitglieder aus unterschiedlichen Tanzgruppen sendeten uns viele Videos zu. Das Programm startete um 14 Uhr auf unserem YouTube-Kanal „DBJTube“, sodass sich jeder einklicken und live mitfiebern konnte. Inzwischen wurde das Video der Heimattage über 2.700 Mal angesehen, worauf wir selbst sehr stolz sind.
Nach der Begrüßungsrede von Lukas Krispin (Stellvertretender Vorsitzender der DBJT) folgte ein kleines Erklärvideo darüber, was Banater Schwaben und die DBJT überhaupt sind. Anschließend wurde ein Interview mit dem Bundesvorstandsvorsitzenden der Landsmannschaft der Banater Schwaben Peter Leber gezeigt. Auch die DBJT-Band hatte sich etwas ausgedacht. Jeder spielte zu Hause für sich auf seinem eigenen Instrument und anschließend wurden die Videos so geschnitten und übereinandergelegt, dass ein vollständiger Song dabei herauskam. Um gemeinsam musizieren zu können spielen die Kilometer, die zwischen den Band-Mitgliedern liegen, bei der DBJT keine große Rolle.
Als nächstes folgten die Interviews von DBJT-Mitgliedern aus verschiedensten Tanzgruppen. Die Mitglieder und Mitgliederinnen berichteten teilweise darüber woher sie kommen, welche Banater Wurzeln sie haben, wie die unterschiedlichen Tanzgruppen mit der aktuellen Situation umgehen oder spekulierten über die ihrer Meinung nach „schönste Tracht“ aus dem Banat. Um die Zuschauenden ein bisschen wach zu rütteln und aus ihren bequemen Sofas und Betten zu bekommen, erklärte Stefanie Timmler nochmals die Figurenfolge aus dem Flashmob, der dieses Jahr in den Ulmer Straßen hätte stattfinden sollen. Während der Liveübertragung waren über 200 Geräte auf Youtube zugeschalten, was bedeutet, dass hoffentlich in fast all diesen Häusern gemeinsam auf „Hulapalu“ von Andreas Gabalier getanzt wurde.
Als nächstes folgte im Programm das DBJT-Quiz. In vier Runden wurden jeweils acht Fragen gestellt, für die zehn Minuten Zeit für deren Beantwortung zur Verfügung gestellt wurden. Unter den vielseitigen Fragen war für jeden und jede etwas zum Nachdenken dabei. Das Quiz war so aufgebaut, dass sich vor Beginn der Digitalen Heimattage verschiedene Gruppen unter bestimmten Namen anmelden konnten. Diese Gruppen beantworteten die Fragen gemeinsam und ein Gruppenchef sendete die Antworten an unseren Vorstand. Hinter den Kulissen saßen Mitglieder des DBJT Vorstands, die per Instagram, Facebook, Email-Center und auf WhatsApp erreichbar waren, sodass die Antworten direkt ausgewertet und in einem Diagramm nach jeder Runde anschaulich dargestellt werden konnten. In der Zeit der Beantwortung spielten verschiedene Bands und Blaskapellen, um auch Zuschauende die nicht beim Quiz teilnahmen, zu unterhalten.
Nach der Quizauswertung wollte der Vorstand zeigen, dass nicht nur aus der Ferne miteinander gesprochen und musiziert werden kann, sondern auch getanzt. Schließlich gehört das Tanzen zu den größten Leidenschaften der Banater Schwaben. Aus diesem Grund wurden bereits vor dem Start des digitalen Heimattags von Mitgliedern verschiedener Tanzgruppen Videos zugeschickt, auf denen der Tanz einer unserer Gemeinschaftstänze, die „Veilchen blauen Augen“ zu sehen war. Die eingetroffenen Videos wurden so zusammengeschnitten, dass di eMitglieder den Gemeinschaftstanz „zusammen“ tanzen konnten. Was uns besonders freute war, dass auch Mitglieder aus Rumänien den Tanz in Tracht filmten und uns zukommen ließen. Dieser Auszug lies bei vielen Zuschauenden, unter anderem bei mir, ein Gänsehautgefühl aufkommen.
„Wahre Freundschaft“ gespielt von Klaus Weber auf der Trompete, sollte als geeigneter Abschluss dienen, da dies traditionsgemäß auch das Verabschiedungslied auf den Brauchtumsseminaren und allen DBJT-Veranstaltungen ist. Der dazugehörige Text wurde eingeblendet, sodass jeder in seinen oder ihren Wohnzimmern das Lied mitsingen konnte.
„Wir waren zwar so weit entfernt und trotzdem so nah.“ An dieser Stelle habe ich ganz besonders gemerkt, wie sehr mir das Tanzen, die Veranstaltungen und auch die anderen Tanzgruppenmitglieder fehlten. Gleichzeitig war ich sehr froh, einer Gemeinschaft wie dieser zugehörig zu sein. Denn auch in solchen Krisensituationen merkt man, dass wir eine Einheit und Gemeinschaft sind, die sich nie im Stich lässt. An dieser Stelle kann ich nochmals betonen, wie froh ich bin, eine Banater Schwäbin zu sein.
Julia Polling (Vorstandsmitglied)
Reaktionen zum digitalen Heimattage der DBJT
Während den Planungen des digitalen Heimattages wussten wir alle nicht so recht, was uns erwarten würde. Würden genügend Leute zusehen und live dabei sein? Wenn ja, wie viele? Und noch viel wichtiger: Wird Ihnen unser Programm auch gefallen?
Während dem Programm merkten wir schnell, dass es einige Landsleute und Interessierte daheim vor die Bildschirme gezogen hatte, denn schnell begannen die Leute die Möglichkeit zur Kommunikation auf YouTube auszunutzen. Live versuchten wir die Kommentare in unser Programm einfließen zu lassen.
Neben vielen Grüßen von verschiedenen DBJTlern, Tanzgruppen aber auch Privatpersonen aus Deutschland sowie Rumänien erreichten uns live auch viele Komplimente zum Programm. Das war natürlich sehr erfreulich, denn zeitgleich eine Rückmeldung zu bekommen, für das was man tut, bestärkt in der geleisteten Arbeit und ist sehr wichtig, gerade wenn man nur einer Kamera und einem Monitor gegenübersitzt.
Auch nach der Veranstaltung trafen noch viele wertschätzende Rückmeldungen bei uns ein. Ob per Mail, als Privatnachricht oder über die DBJT-Seiten auf Facebook oder Instagram, die Zuschauer gaben uns Feedback, was uns sehr freute.
Viele neue Leute, die bislang noch wenig mit uns als Banater Jugend zu tun hatten, meldeten sich auch per Mail bei uns. Sie bedankten sich für einen tollen Nachmittag und wünschten für die Zukunft alles Gute. Eine Dame aus Berlin wurde auf uns aufmerksam und Sie meldete sich mit der Bitte um weitere Informationen zu Banater Schwäbischen Dokumentationen, Berichten und Aktionen.
Insgesamt sind wir stolz darauf, den Heimattag in digitaler Form durchgeführt zu haben, freuen uns jedoch mehr denn je, alle persönlich wieder zu sehen und gemeinsam zu tanzen: Ulm 2022 wir kommen!
Ein paar Rückmeldungen, die uns erreichten:
„Ein großen Lob für die tolle Moderation, es war eine tolle Sendung
Das Konzept war auch sehr gut und abwechslungsreich, Lob an den gesamten DBJT Vorstand.“
„Danke an den DBJT Vorstand, das habt ihr toll gemacht und sicherlich vielen Landsleuten einen schönen Nachmittag beschert“
„Alles in allem ein Großes Lob an den gesamten DBJT-Vorstand für das, was ihr hier in zwei Wochen auf die Beine gestellt habt! Es hat sehr viel Spaß gemacht, zuzuschauen und auch aktiv mitzumachen. Es war ein toller Nachmittag!“
„War ein Stück alte Heimat immerhin, Dankeschön“
„Dickes Lob – von mir – an die DBJT! Habt ihr super gemacht. Das Programm war sehr schön, abwechslungsreich. Viele neuem Ideen eingebracht und viele junge Leute eingebunden“
„Also ich muss sagen, das war echt cool gemacht heute! Das in zwei Wochen auf die Beine zu stellen ist echt gut! Und es hat viel Spaß gemacht, zuzuschauen und aktiv mitzumachen!“
Eine aufwendige und liebevoll gestaltete Rückmeldung erhielten wir von einer Dame aus Moritzfeld, die den Pfingstsonntag mit dem digitalen Heimattag in ein Gedicht verpackte:
Die DBJT verbindet Menschen – jetzt halt digital!
Digitaler Heimattag 2020 auf YouTube – Live am 31. Mai ab 14:00 Uhr
Im Januar 2020 hieß es noch „heiße Vorbereitungsphase“ für die Gruppen der DBJT und den Vorstand für den Heimattag 2020. Da konnte noch keiner vermuten, was auf Deutschland und die Vereinslandschaft zurollt. Jetzt müssen wir alle das Beste draus machen. Die DBJT hat das Ziel Menschen zu verbinden. Gerade in Zeiten wie diesen mit Kontaktverbot wird das auch in den nächsten Wochen noch schwierig.
Doch schon lange baute die DBJT ihr digitales Auftreten im Internet auf ihrer Website, auf Facebook und seit letztem Jahr auf Instagram aus. Dies hilft uns natürlich jetzt mit den Menschen in Kontakt zu bleiben. Sei es die „Trachtenchallenge“, bei der einzelne Personen sich gegenseitig nominieren konnten, Bilder in Tracht in die soziale Medien hochzuladen oder mit kurzen YouTube Videos in der Serie „Schwowisch für Anfänger“.
Diese Formate brachten uns dann schließlich auf die Idee den Heimattag am 31. Mai 2020 digital stattfinden zu lassen, live auf YouTube (Kanalname: DBJTube). Auf YouTube können ihr euch mit vielen Geräten, wie Handys, Tablets PC oder Smart TV zuschalten. Darüber informieren wir nochmals in den sozialen Medien und auf unserer Website www.dbjt.de.
Jeder der einen Internet-Anschluss hat, kann ab 14:00 Uhr an der Live-Sendung teilnehmen. Auf folgende Programmpunkte könnt ihr euch freuen: Seid gespannt auf musikalische Untermalungen, wie ihr sie von der DBJT gewöhnt seid. Außerdem bereiten wir ein „PfingstenQuiz“ vor, bei dem Einzelne oder sich digital organisierte Gruppen (WhatsApp, Telegram, etc.) oder gerne auch Familien beteiligen können. Denkt euch einen Gruppennamen aus und meldet euch schon im Vorhinein per E-Mail unter info@dbjt.de an. Natürlich wird auch ein bisschen das Tanzbein geschwungen. Wir zeigen euch eine Tanzchoreographie, die ihr bei einem unseren nächsten Treffen oder digital gemeinsam aufführen könnt.
Wichtig ist, dass wir mit unserem Aufruf alle einladen und erreichen möchten egal ob jung, jung geblieben oder ob Sie/ihr schon mal mit der DBJT zu tun hatten. Wir wollen unsere Gemeinschaft der Banater Schwaben feiern und einen schönen Nachmittag, zwar nur digital aber gemeinsam verbringen.
Wir freuen uns auf den digitalen Heimattag 2020 und rege Teilnahme!
Euer Vorstand
Podcast der DBJT online!
Damit euch in der Quarantäne nicht die Decke auf den Kopf fällt, haben Patrick und Sandra einen Podcast auf Schwowisch eingesprochen. Viel Spaß
Verständigung über Grenzen und Generationen hinweg
Erstes Jugendforum der Bayerischen Aussiedlerbeauftragten im Münchner Landtag
Am 6. März 2020 war der Bayerische Landtag Treffpunkt für das erste Jugendforum der Beauftragten der Staatsregierung für Aussiedler und Vertriebene, Sylvia Stierstorfer, MdL. Rund fünfzig junge Menschen diskutierten dort unter dem Motto „Kultur leben, Erinnerung bewahren“ über ihre familiären Wurzeln, was sie für sie bedeuten und wie sich diese für die Verständigung mit unseren Nachbarn im Osten nutzen lassen. Wie lassen sich die Traditionen, die die Vertriebenen und Aussiedler aus ihrer Heimat mit nach Bayern gebracht haben, bewahren? Ist das Thema überhaupt noch aktuell, wenn schon so viel Zeit vergangen ist und selbst die Aussiedler oft schon in zweiter und dritter Generation hier leben?
Die jungen Leute, größtenteils Aktive in Jugendverbänden aus dem Vertriebenen- und Aussiedlerbereich, diskutierten in einem World Café in wechselnden Gruppen diese und andere Fragen. Welche Rolle spielt die Heimat der Groß- und Urgroßeltern für die eigene Identität und das Verhältnis der Generationen? Was ist mit der aus der alten Heimat überkommenen Mundart, mit Traditionen, Trachten, Tänzen und Spezialitäten, die Vertriebene und Aussiedler mitgebracht haben? Einig waren sich alle, dass wir mehr Jugendaustausch mit unseren Nachbarn im Osten brauchen und dass, wie Moderator Johannes Eichelsdörfer es auf den Punkt brachte, Tradition „nicht die Verehrung der Asche“ sein darf, sondern „Weitergabe des Feuers“ meint. Weiter wünschen sich die jungen Leute mehr Bildungs-und Informationsangebote zum Thema, die leicht zugänglich und gut aufbereitet sind – und das in allen Schulformen. Was die Vermittlung in Museen betrifft, erwarten sich die Teilnehmenden mehr persönliche Geschichten und interaktive Darstellungsformen. Ganz generell setzen sie auf eine stärkere Präsenz in den Medien und insbesondere in sozialen Netzwerken.
Eine wichtige Inspiration für die Teilnehmenden war dabei ein Gespräch zwischen drei Generationen im Vorfeld des World Cafés. Dort diskutierte eine Angehörige der Erlebnisgeneration, die Donauschwäbin Maria Pfundstein, mit dem aus einer sudetendeutschen Familie stammenden „Kriegsenkel“ Frank Altrichter, der für die Generation der zwischen 1960 und 1980 Geborenen sprach, und Matthias Melcher als Vertreter der jungen Generation mit böhmischen Wurzeln. Wichtige Impulse gaben auch Landtagsvizepräsident Karl Freller, MdL, mit einem engagierten Statement zu Beginn der Veranstaltung, und der Direktor des Hauses des Deutschen Ostens München, Prof. Dr. Andreas Otto Weber. Ihnen und allen weiteren Teilnehmenden dankte die Beauftragte abschließend für eine rundum gelungene Ideenwerkstatt. Denn die Befassung mit Traditionen, den eigenen Wurzeln und der Einsatz für Verständigung mit dem Osten sind „mitnichten Themen der Vergangenheit und nur der älteren Generation. Nein, es sind Themen, die Generationen zusammenbringen und Grenzen überwinden, die uns ermutigen, ein neues, besseres Europa aufzubauen“, so Stierstorfer.
Auf Einladung der Beauftragten der Bayerischen Staatsregierung für Aussiedler und Vertriebene Sylvia Stierstorfer haben am Jugendforum im Bayerischen Landtag als Vertreter der Deutschen Banater Jugend- und Trachtengruppen (DBJT), der Jugendorganisation der Landsmannschaft der Banater Schwaben, neben DBJT-Vorstandsmitglied Andrea Kielburg (Augsburg) je zwei Mitglieder der Trachtengruppen München und Nürnberg teilgenommen.
Ergebnisse und Empfehlungen
Treffens im Münchner Landtag auf einemSchaubild zusammengefasst.
Am 6. März 2020 fand unter dem Motto „Kultur leben, Erinnerung bewahren“ das erste Jugendforum der Beauftragten der Bayerischen Staatsregierung für Aussiedler und Vertriebene statt (ein Bericht dazu ist in der vorigen Ausgabe unserer Zeitung erschienen, Anm. d. Red.). Dabei waren rund fünfzig junge Leute, die – fast – alle auch Aktive von jungen Landsmannschaften oder Jugendverbänden sind. Viele haben familiäre Wurzeln in einem der Herkunftsgebiete der Vertriebenen und Aussiedler,andere engagieren sich auch ohne solche Wurzeln rein aus Interesse für die Begegnung und Verständigung mit den Nachbarn im Osten, für die Spurensuche, den Dialog der Generationen und die Bewahrung deutschen Kulturerbes im östlichen Europa.
Ziel des Jugendforums war es, im Gespräch verschiedene Themen, die junge Leute mit Wurzeln in den Herkunftsgebieten der Aussiedler und Vertriebenen interessieren, und die Zukunft des eigenen Engagements zu diskutieren. Das geschah im Rahmen eines „World Cafés“. Wichtige Impulse dafür gab zuvor ein „Drei- Generationen-Gespräch“ zwischen je einem Vertreter bzw. einer Vertreterin der Erlebnisgeneration der Heimatvertriebenen, der so genannten „Kriegsenkel“, also den zwischen 1960 und 1980 geborenen Kindern der Erlebnisgeneration, und der jungen Generation, für die ein friedliches, geeintes Europa ohne Grenzen seit jeher Normalität ist. Was empfanden die Teilnehmenden, was wünschen sie sich?
1. Ein Kernanliegen ist die stärkere Verankerung des Themas im Schulunterricht und ganz allgemein im Bildungswesen. Dafür müssen die Lehrpläne erweitert und angepasst – und davor die Lehrkräfte entsprechend im Rahmen der Lehrerfortbildung geschult – werden. Außerdem darf die Befassung mit dem Thema nicht nur auf Gymnasien beschränkt bleiben, sondern muss auf alle Schulformen ausgedehnt werden. Dabei sollte so früh wie möglich, eventuell schon in der Grundschule, mit einer Einführung begonnen werden. Hilfreich wären auch Projekttage, die sich gezielt mit der Spurensuche in der Heimat der Vorfahren, ihrem Schicksal und kulturellem Erbe und der Begegnung mit den Menschen, die heute dort leben, auseinandersetzen. In jedem Fall sollte man die Landsmannschaften als Partner der Schulen heranziehen und Zeitzeugengespräche und Besuche historisch oder kulturell relevanter Stätten zum Bestandteil des Unterrichts machen. Außerdem wäre es wünschenswert, Abitur- und Abschlussfahrten künftig vermehrt auch in die Länder Ost-, Ostmittel- und Südosteuropas – und damit in die Herkunftsregionen vieler Familien mit Aussiedler- bzw. Vertriebenengeschichte – durchzuführen.
2. Weiter wünschen sich die Teilnehmenden nicht nur eine stärkere Präsenz, sondern auch eine andere Vermittlung des Themas. Bislang werde es zu „trocken“ und wenig emotional präsentiert. Um Interesse zu wecken, sollten mehr individuelle Schicksale dargestellt werden. Entsprechend müssten auch Gedenkstätten stärker an die Nutzungsgewohnheiten junger Leute angepasst werden, indem man die dortigen Präsentationen durch interaktive Erfahrungsräume auflockere oder z. B. „Nachtwächtertouren“ an Orten durchführe, die Bezüge zu Kultur und Geschichte der Vertriebenen und Aussiedler aufweisen. Natürlich müssten auch die Museen moderner werden, etwa durch interaktive Zeitreisen und Hologramme, und indem man schon heute mit einer Aufbereitung des historischen und kulturellen Materials durch Podcasts und Audio- bzw. Filmaufnahmen für die Zeit beginnt, wenn es keine Zeitzeugen mehr gibt. Außerdem bedarf es einer einheitlichen, vollständigen und übersichtlichen Datenbank, die alle wichtigen Informationen zum Thema vereint und leicht zugänglich ist. Weiter sollen auch die sozialen Medien stärker als bisher genutzt werden, um Informationen zu verbreiten und Interesse zu wecken.
3. Ganz wichtig ist die Gemeinschaft, die durch gemeinsame Unternehmungen, Treffpunkte und Veranstaltungen gestärkt werden kann. Dabei sollen sich die verschiedenen jungen Landsmannschaften und Jugendverbände stärker miteinander vernetzen und austauschen – und durchaus auch gemeinsam agieren. Weiter spielt bewusste Kulturpflege eine entscheidende Rolle, um die eigene Identität – vielfach eine Art „Zwiebelidentität“ – zu stärken. Dazu und zu einer stärkeren Präsenz in der Öffentlichkeit können Musik und Tanzveranstaltungen, Plattformen zum Austausch von Kulturgut im Internet und die Teilnahme an Märkten und Kulturstadtfesten beitragen – die eigene Kultur soll als eine Kultur unter anderen einen festen Platz im Alltag finden.
Büro der Beauftragten der Bayerischen Staatsregierung für Aussiedler und Vertriebene Sylvia Stierstorf