Beiträge DBJT 2016


Brauchtumsseminar für Jugendliche

Das Brauchtumsseminar für Jugendliche, zu dem die DBJT (Deutsche Banater Jugend und Trachtengruppen) am ersten November-Wochenende nach Bad Wurzbach eingeladen hatte, war wieder ein voller Erfolg. Die vielen Teilnehmer hatten Gelegenheit, in verschiedenen Workshops – darunter zum ersten Mal ein Theater-Workshop unter der Anleitung des Schauspielers Walter Roth – Neues zu erlernen und Fertigkeiten zu perfektionieren. Die beliebte Begegnung diente aber auch dem Austausch zwischen den Gruppen sowie der Festigung der Freundschaft und des Zusammenhalts. Auch die Unterhaltung kam nicht zu kurz. Die Verköstigung der Teilnehmer übernahm der „Schwowe Club“ des Kreisverbandes Esslingen.


Juleica Upgrade 2.0: das Handwerk der Jugendarbeit

Vierzehn DBJT-Mitglieder nehmen am Jugendleiterseminar in Weil der Stadt teil

Fast ein Jahr nach dem ersten Seminar haben sich 14 DBJT-ler zur Fortsetzung des Juleica-Seminars vom 23. bis 25. September getroffen. Diesmal in Weil der Stadt, in der Landesakademie für Jugendbildung. Die Jugendleitercard (Juleica) ist ein bundesweit einheitlicher Ausweis für ehrenamtliche Mitarbeiter in der Jugendarbeit. Sie bestätigt, dass ein 40-stündiger Kurs belegt wurde, in welchem Rechte und Pflichten für Leiter einer Gruppe sowie weitere interessante Themengebiete besprochen wurden. In vielen deutschen Organisationen, unter anderem beim Roten Kreuz und bei verschiedenen kirchlichen Organisationen, findet diese Qualifikation große Anerkennung.

Diesmal waren nicht nur Teilnehmer der DBJT anwesend, sondern auch drei Mitglieder der Theatergruppe Art-Palast. Nachdem alle Teilnehmer angereist waren, wurden die Teilnehmer von Hartmut Liebscher, Geschäftsführer der djo Baden- Württemberg, und der Referentin Annika Walser begrüßt. Daraufhin informierte uns Annika darüber, was uns das kommende Wochenende erwarten würde. Zwar kannten wir uns größtenteils schon, jedoch sollten sich alle Teilnehmer und die Referentin besser kennenlernen und dies geschieht nirgendwo so effektiv wie bei Kennenlernspielen. Damit wurde der Bezug zu unserer ersten Lektion Spielepädagogik hergestellt. Diese gehört zu den Methoden der Jugendarbeit. Es wussten zwar viele schon über die Verwendung der Spielepädagogik Bescheid, jedoch wurde uns zusätzlich noch deren Vielfältigkeit nähergebracht. Dabei gab uns Annika viele Tipps und Tricks um Spiele in Gruppenstunden durchzuführen und wir bekamen einige Spieleanleitungen vorgestellt. Wir tauschten uns aber auch untereinander aus und diskutierten verschiedene Ansätze.

Nach dem Abendessen konnten wir den Abend ausklingen lassen. Bei entspannten Gesprächen brachten wir Annika die Arbeit der DBJT und die Kultur der Banater Schwaben näher. Wir präsentierten ihr sogar den Tanz „Veilchenblaue Augen“, nachdem wir uns beim Seilspringen aufgewärmt hatten. Schon beim letzten Seminar hatte sich das Gesellschaftsspiel Activity etabliert und wurde diesmal fortgesetzt. Ein Whiteboard diente dazu, die Begriffe zu visualisieren. Der Abend schritt fort und irgendwann wurde es dann Zeit ins Bett zu gehen.

Mit einem energiereichen Frühstück begann der zweite Tag mit dem Thema: Lebenswelten von Kindern und Jugendlichen. Es ging zu allererst um unsere Erwartungen an die Jugendarbeit und darum diese nicht nur aus der Sicht als Gruppenleiter zu betrachten, sondern auch aus Sicht der Gruppenmitglieder. Dadurch traten die Werte und Wünsche der Jugendlichen in den Vordergrund. Auch kam das Thema „entwicklungspsychologische Aspekte“ auf. Durch den Austausch zwischen den Teilnehmern merkte man, dass gruppenübergreifend dieselben Probleme auftreten und Konflikte, je nach Alter, einem bestimmten Muster folgen. Eines der Themen, das man vor dem Seminar nicht auf dem Schirm hatte, waren Geschlechterrollen und -gerechtigkeit. Die Jungs durften die Rollenbilder und Vorurteile der Mädchen und anders herum erarbeiten und am Ende wurde darüber offen und ehrlich diskutiert. Bei der Jugendarbeit spielt jedoch nicht nur das Beachten des Geschlechts eine Rolle, sondern auch die Sensibilisierung des Jugendleiters für unterschiedliche Interessen und Lebenssituationen. Wie soll man sich als Gruppenleiter verhalten, wenn es zu Interessenskonflikten in der Gruppe kommt? Ein wichtiges Instrument ist dabei die interkulturelle Bildung. Was bei unseren Vereinsstrukturen gar nicht mehr wegzudenken ist, ist die Öffentlichkeitsarbeit und das Beherrschen des Umgangs mit den unterschiedlichen Medien. Es wurden nicht nur die Klassiker, wie Zeitung oder Soziale Netzwerke betrachtet, sondern man formulierte auch einen Radiobericht oder arbeitete an einem Film.

Das Medium Film wurde an diesem Abend noch weiter vertieft. Anhand eines Schulungsfilms wurde uns klargemacht, welche Macht bewegte Bilder haben und wie schwerwiegend sie manipuliert werden können. Nach dem Film waren alle erschöpft und wir machten an diesem Abend etwas früher Schluss und hatten somit wieder Zeit nach dem Abendessen miteinander ins Gespräch zu kommen und Spiele zu spielen. Das Whiteboard wurde auch an diesem Abend nicht verschont.

Der letzte Tag brach mit dem groß angelegten Thema Konfliktlösung und Umgang mit Notsituationen an. Dabei handelt es sich um ein Thema mit dem jeder in Kontakt kommt und vor allem als Gruppenleiter sollte man damit zurechtkommen. Wir spielten verschiedenste Situationen gedanklich durch und konnten auch viel Erfahrung aus unserem Vereinsleben einbringen. Die beste Lösung für Konflikte ist Kommunikation und diese ist bei der Arbeit als Team unumgänglich. Kommunikation ist leider nicht immer die Lösung, sondern Kommunikation kann auch einen Konflikt entfachen oder sogar anheizen. Deswegen müssen Gespräche richtig geführt werden. Es geht darum dem Gegenüber das Gefühl zu geben, auf Augenhöhe zu diskutieren. Anhand eines Spieles durften wir am eigenen Leib erfahren, zu welch unterschiedlichen Ergebnissen es kommt, wenn man eine Anweisung mit und ohne Rückmeldung ausführt. Der Leser darf selbst überlegen, welches Ergebnis am Ende das bessere war.

So neigte sich das Seminar schnell dem Ende zu. Durch die intensive Arbeit und den Spaß bei der Sache verflog die Zeit wie im Flug. Das Erarbeiten der Themen mit unserer Referentin Annika brachte uns nicht nur in der Theorie weiter. Ich denke, dass wir viele neue Erfahrungen gesammelt haben, die wir in unseren Gruppen anwenden können, um mit alltäglichen Problemen besser zurechtzukommen.

Das gesamte Juleica-Seminar gab uns die Möglichkeit, die eigene Arbeit und das eigene Verhalten zu reflektieren und in einer großen Runde zu analysieren. Jeder hatte die Möglichkeit persönliche Erfahrung in den Raum zu stellen und sich von anderen Tipps geben zu lassen. Ich hoffe, dass dies nicht nur im Rahmen der Juleica stattfand, sondern sich auch Menschen in unserem Verband zukünftig in schwierigen Situationen unter die Arme greifen. Unsere kulturelle Brauchtumsarbeit kann nur fortgeschrieben werden, wenn wir mit der Zeit gehen und Konflikte und Differenzen so schnell wie möglich aus der Welt schaffen. Vielen Dank an Hartmut Liebscher für die Möglichkeit, das Handwerk der Jugendarbeit, von solch kompetenten und freundlichen Menschen wie Johanna Bontzol und Annika Walser näher gebracht zu bekommen. Dies professionalisiert nicht nur die Arbeit in unserem Verband, sondern bringt auch jeden Einzelnen menschlich weiter. Ich hoffe, dass wir damit einen Grundstein für weitere Seminare gelegt haben, denn diese sind eine Erfahrung, die jeder machen sollte.

Lukas Krispin


 Spiel, Spaß und Lagerfeuerromantikt

Zeltlager-Wochenende der DBJT in Neubrunn bei Würzburg erfreut sich großen Zuspruchs

Wie die Brauchtumsseminare, die alljährlich im Frühjahr und im Herbst im Allgäu von der DBJT (Deutsche Banater Jugend und Trachtengruppen) veranstaltet werden, erfreut sich auch das DBJT-Zeltlager im Sommer großer Beliebtheit bei Kindern und Jugendlichen. Organisiert wurde das diesjährige Zeltlager- Wochenende, das vom 15. bis 17. Juli in Neubrunn bei Würzburg stattfand, vom Vorstand der DBJT zusammen mit der Trachtengruppe Würzburg, die sozusagen als Gastgeber fungierte.

Auch diesmal war das Zeltlager sehr gut besucht, bietet doch dieses Freizeitangebot eine willkommene Gelegenheit, Freunde zu treffen und gemeinsam einiges zu unternehmen. Der Freitag lief erst einmal gemütlich an. Nach und nach erreichten Mitglieder der Vereine und Tanzgruppen aus Nürnberg, Crailsheim, Frankenthal, Spaichingen, Esslingen, Ulm, München und Würzburg den Zeltplatz. Natürlich war die Wiedersehensfreude groß und die Begrüßung herzlich. Die Zelte waren schnell aufgeschlagen und so konnte man zum Freizeitprogramm übergehen. Mit Langosch, Mici, Gegrilltem sowie den mitgebrachten Salaten stärkten sich die Camper für die lange Nacht am Lagerfeuer. Seitens des DBJT-Vorstandes und seinen Vorsitzenden Harald Schlapansky begrüßte Lukas Krispin alle Teilnehmer und zeigte sich über den großen Zuspruch erfreut.

Altbekannte und moderne Lieder, auch solche aus dem Repertoire der DBJT-Band, erklangen im Laufe des Abends am Lagerfeuer, man unterhielt sich miteinander, tauschte Erfahrungen aus und hatte auch Zeit, so manche Späßchen zu machen. In dieser romantischen Stimmung am Lagerfeuer wurden die Freundschaften und der Gruppenzusammenhalt gefestigt. Erst spät in der Nacht wurde es still um den Campingplatz.

Der Samstag startete mit einem kräftigen Frühstück. Danach folgten altbekannte Spiele wie Popik schlan, Duzka oder Zuschka, mit denen man sich im Banat die Zeit vertrieb und die bei solchen Gelegenheiten wiederbelebt werden. Auch Volleyball stand auf dem Programm. Selbstverständlich durfte auch die heißersehnte Wasserbombenschlacht nicht fehlen – ein Highlight, das schon zur Tradition geworden ist. Nicht nur daran hatten die Kinder ihren Spaß, sondern auch an den verschiedenen Kinderspielen und an den Bastelangeboten, bei denen Materialien aus der Natur zur Verwendung kamen – für viele Kinder eine neue Erfahrung. Die Gemeinschaftstänze der DBJT, mitten in der Natur, bereiteten ebenso viel Spaß wie die neuen Line Dance Choreografien, die einstudiert wurden.

Zwischendurch wurde auch an das leibliche Wohl gedacht. Es gab leckeres Essen am Mittag und am Abend, immer wieder Obst und zur nachmittäglichen Kaffee- und Kuchenrunde die beliebte „schwowischi Mehlspeis. Dadurch fühlten sich alle rundum gut versorgt. Mit dem Lied „Wahre Freundschaft“ und dem Versprechen, beim nächste DBJT-Zeltlager wieder dabei zu sein, verabschiedeten wir uns am Sonntag voneinander. Ein herzliches Dankeschön geht an die Tanzgruppe Würzburg für die tolle Verpflegung und Mitorganisation, den DBJT-Vorstand für die Leitung des Zeltlagers sowie die Landsmannschaft der Banater Schwaben für die enorme Unterstützung.

Verena Zippert & Carmen Ottohal

 


„De Herrgott muss a Schwob sein!“

Beim DBJT-Sportfest in Crailsheim treten 17 Fußball- und vier Kegelmannschaften an

Alle Jahre wieder fliege ich zusammen mit meiner Frau nach Crailsheim in den Stadtteil Ingersheim. Genauer gesagt bauen wir jedes Jahr unser Nest auf dem Funkmast im Oberen Lehen 4. Bekannt sind wir schon lange als die Storchenfamilie in Crailsheim. Eigentlich sollten wir es deshalb auch schon gewohnt sein, dass unsere Ruhe einmal im Jahr durch ein großes Fest mit lauter Musik und guter Stimmung gestört wird, doch dieses Jahr hatten wir wegen des Wetters gar nicht damit gerechnet.

Am 3. Juni, als der Sturm gerade seinen Höhepunkt erreichte, versuchten ein paar verrückte Menschen im tobenden Regen zwei große Festzelte aufzubauen. Bei unseren frisch geschlüpften Kindern sorgte dieser Anblick sichtlich für Erheiterung. Als uns klar wurde, wer sie waren und wofür sie diesen Aufwand betrieben, konnten wir kaum glauben, dass die Tanzgruppe der Banater Schwaben aus Crailsheim das alljährliche DBJT-Sportfest tatsächlich veranstalten wollte, obwohl das Spielfeld schon Wasserpfützen aufwies und der Regen einfach nicht weichen wollte. Auch als die Helfer vor dem Vereinsheim des SV Ingersheim ihre Handys zückten, um sich über die Wetteraussichten am nächsten Tag zu informieren, wurden sie angesichts der Unwetterwarnungen mit ständigem Regen schlagartig bleich. Trotzdem ließen sie sich nicht entmutigen, stellten die Festzelte auf Betonboden, statt wie jedes Jahr auf den Rasen und gestalteten alles so um, dass die Leute immer einen Unterschlupf finden konnten.

Wie immer reisten nach vollendetem Aufbau die ersten Teilnehmer schon Freitagabend an und es wurde bei feucht-fröhlicher Stimmung reichlich geredet, gesungen und gelacht. Unsere Kinder hätten beinahe schon viel zu früh ihren ersten Flugversuch unternommen. Die Nacht war lang, der Schlaf umso kürzer und so kam der Morgen des 4. Juni und mit ihm der Rest der teilnehmenden Mannschaften. Ein Blick in den Himmel verriet: Das könnte gefährlich werden. Davon aber nicht getrübt begrüßte Kreisvorsitzender Erich Furak alle Anwesenden und eröffnete damit die Fußball- und Kegelspiele. Insgesamt nahmen vier Kegel- und 17 Fußballmannschaften teil. Von den dunklen Wolken ließ sich niemand beirren. Die Teilnehmer konzentrierten sich auf ihre Spiele und die Zuschauer feuerten ihre Mannschaften kräftig an, wenn sich diese nicht extra Cheerleader organisiert hatten, so wie die „Banater Spitzbuwe“ aus Reutlingen. Selbst als tatsächlich ein paar Himmelstränen das Fußballfeld begrüßten, dachte keiner daran, aufzuhören. Vielleicht davon beeindruckt schenkte uns der Herrgott den Rest des Tages nur noch wunderbaren Sonnenschein.

So konnten die Tombola, deren Erlös der DBJT zugutekommt, das Kinderschminken, die Essenszubereitung und alle weiteren Veranstaltungspunkte wie geplant stattfinden. Für das leibliche Wohl sorgte die Tanzgruppe der Banater Schwaben aus Crailsheim mit Gegrilltem, Gulasch, Langosch und einer breiten Auswahl an Getränken. Ich konnte den Duft der Leckereien bis zu unserem Nest hinauf riechen.

Nach den Spielen wurden die Mannschaften prämiert. Gewinner des Kegelturniers war die Mannschaft „Reutlinger Kegelfreunde 1“. Voll Stolz erzählte ich meinen Kindern, dass der Kapitän der diesjährigen Siegerfußballmannschaft „Ditzinger Tornados“, namens Ralf Wild, seit acht Jahren immer mit einer Mannschaft vor Ort ist und sein Ziel von Anfang an war, dieses Turnier einmal zu gewinnen. Erst jetzt schaffte er es tatsächlich und das natürlich verdient. Im Anschluss öffnete die Cocktail-Bar, die Band „Günter & Werner“ sorgte für die gewünschte Stimmung und alle feierten ausgelassen diesen erfolgreichen Tag.

Natürlich gehören zu solch einer gelungenen Veranstaltung auch immer Menschen, ohne die dies nicht möglich gewesen wäre. An dieser Stelle gebührt vor allem der Tanzgruppe der Banater Schwaben aus Crailsheim Dank für ihre meisterhafte Organisation und die gute Verpflegung aller Teilnehmer und Gäste. Natürlich auch ein riesen Dankeschön an die DBJT und die Landsmannschaft der Banater Schwaben für ihre stetige Unterstützung. Nicht zu vergessen ist der Dank an alle Helferinnen und Helfer, die bei dieser Veranstaltung mitgewirkt haben, wie auch an alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer.

Leider konnte ich das ganze Spektakel nur von weiter weg begutachten, aber eins ist sicher: Dieser Tag war sehr gelungen und wurde wider Erwarten von Sonnenstrahlen gekrönt. Noch nie gab es am DBJT Sportfest schlechtes Wetter und auch dieses Jahr passierte dies wieder wie durch ein Wunder. Da kann man doch nur sagen: „De Herrgott muss a Schwob sein!“

Melanie Furak


Sportfest der DBJT in Crailsheim
Beim Sportturnier heißt es:
Dabei sein ist alles!

Der Verband Deutsche Banater Jugend und Trachtengruppen (DBJT) organisiert auch in diesem Jahr wieder zusammen mit der Tanzgruppe der Banater Schwaben aus Crailsheim ein Sportturnier mit Fußball, Kegeln und Tischtennis. Das von der Landsmannschaft der Banater Schwaben geförderte Turnier findet statt am Samstag, dem 4. Juni, auf dem Sportgelände des SV Ingersheim, Oberes Lehen 4, 74564 Crailsheim. Getreu dem Motto „Dabei sein ist alles“ stehen die sportliche Betätigung und der Spaß im Vordergrund. Die Mannschaften für das Fußballturnier (Kleinfeld, Spielsystem: 5+1) und das Kegelturnier (5 Spieler pro Mannschaft) werden gebeten, sich bis spätestens 17. Mai bei Familie Furak unter Tel. 07951 / 43105 oder E-Mail biamelmar@t-online.de anzumelden. Nähere Einzelheiten können bei der Anmeldung erfragt werden. Das endgültige Programm samt Spielplan wird kurz vor dem Turniertag an die angemeldeten Mannschaften verschickt. Für das leibliche Wohl sorgt die Tanzgruppe Crailsheim mit verschiedenen Spezialitäten vom Grill und anderen Schmankerln. Im Anschluss an das Turnier findet eine Sportparty im Festzelt statt. Der Eintritt ist frei. Für gute Stimmung sorgt das Duo Günter & Werner. Die Mannschaftsprämierungen finden im Laufe des Abends während der Party statt. Alle Sportbegeisterten mit ihren Familien sind herzlich eingeladen.


 Nur noch 3 Tage – seid dabei!

Sportunier_2016


Heimattage 2016

 

Kulturprogramm der Deutschen Banater Jugend- und Trachtengruppen (DBJT) beim Heimattag 2016 in Ulm

Zwaa Schwowe uf Weltreise oder: Wu red’ mer heit noch Schwowisch?

„Was kann mer denn heint iwer uns Banater Schwowe noch verzähle? Mir wisse jo, dass mir do in Deitschland alli breit vertoolt sin un sich vieli Tanzgruppe zammgschloss han. Awer wu lewe denn heintzutoch sunscht noch Schwowe? Un kenne die noch alli ‚schwowisch‘?“ Eine Antwort auf diese Fragen gab das diesjährige Kulturprogramm der DBJT während der Heimattage am Pfingstwochenende in Ulm.

Es trug den vielversprechenden Titel „Zwei Schwowe reisen um die Welt – Wo leben die Banater Schwaben heute?“ Die Idee dazu hatte Melanie Müller aus Karlsruhe. Sie führte dabei nicht nur Regie, aus ihrer Feder stammten auch die Texte der beiden Moderatoren Melanie und Patrick. Die Geschwister Melanie und Patrick (gespielt von Melanie Furak und Patrick Polling) haben Sommerferien. Während Patrick einfach nur die Sonne genießen und im heimischen Garten entspannen will, möchte seine Schwester etwas erleben. Nur widerwillig lässt sich Patrick auf Melanies Vorschlag ein, mal wieder den Großvater (Patrick Stanek) zu besuchen. Der alte Mann ist sichtlich erfreut über den unerwarteten Besuch seiner Enkel. Als diese ihm jedoch von ihrem Problem erzählen und um Hilfe bitten, ist guter Rat teuer, denn was soll man so jungen Leuten empfehlen, die während der Sommerferien etwas Spannendes unternehmen möchten. Großvaters Vorschlag, sich mit Freunden aus der Tanzgruppe zu treffen, stößt bei den Geschwistern jedoch genauso wenig auf Begeisterung wie sein Angebot, ihnen etwas über die 300-jährige Geschichte der Banater Schwaben zu erzählen. Vor allem Patrick hat wenig Interesse an den alten Geschichten: „Awer Otta, des is schun so lang her. Des will doch kenner mehr wisse.“ Aber so schnell lässt sich der alte Mann nicht entmutigen und entgegnet: „Jo, awer Patrick, weest du denn wirklich schun alles iwer uns Schwowe? Wu lewe mir denn heintzutoch iwerall ausser in Deitschland, weest du des?“ Jetzt werden Melanie und Patrick doch neugierig. Und dann hat der Großvater die Idee – eine Reise ist die Lösung. Aber nicht irgendeine, sondern eine Reise einmal um die Welt.

So machen sich Melanie und Patrick denn auf eine Entdeckungsreise rund um den Globus, um herauszufinden, wo auf der Welt auch heute noch Banater Schwaben leben, wo „schwowisch“ gesprochen und das Banater Brauchtum weitergeführt wird. Dabei treffen sie Verwandte, Freunde und Landsleute und erleben wo und wie Tradition und Moderne vermischt werden. Zu Beginn ihrer Reise steht zunächst ein Besuch in Bayern an. Sie fahren zur Cousine nach München, dort ist das Oktoberfest gerade voll im Gange. Cousine und Freunde warten schon sehnsüchtig auf die beiden: „Endlich seid dir do. Mir han uns schun gfrot, wann dir endlich mol uftaucht.“ Ans Ausruhen nach langer Zugfahrt ist nicht mehr zu denken, denn jetzt ist erst einmal Bewegung angesagt, und so lassen sich Melanie und Patrick auch nicht lange bitten, als es heißt: „Kennt ihr den Tanz noch, den mir letztes Johr zamm gelernt han, den Boarischen?“ – „Natierlich!“ In Dirndl und Krachledernen wird getanzt, gefeiert und die Nacht zum Tag gemacht.

Am nächsten Tag müssen Melanie und Patrick schon wieder weiter. Ihre Reise führt sie zu Bekannten aus der alten Heimat, nach Rumänien ins Banat, nach Temeswar. Hier geraten sie mitten in eine große Festivität. Junge Paare in schmucken Festtagstrachten tummeln sich auf dem Marktplatz und präsentieren verschiedene Tänze. Patrick ist völlig überrascht und fragt sich, was denn der Anlass für dieses Fest sei. Aber Melanie weiß Rat. Hatte nicht der Großvater von der Befreiung Temeswars durch die Heere Prinz Eugens vor 300 Jahren erzählt und dem damit verbundenen Beginn des großen habsburgischen Kolonisationswerks im Banat, mit dem die Geschichte der Banater Schwaben begann? Und genau dieses Ereignis feiern die Menschen. Dem kann Patrick nur zustimmen und fügt hinzu: „Mer muss derzu soon, dass die do och noch die gleichi Tänz tanze wie mir. Woost du noch letztes Johr, als mir do uf de Heimattage wore? Mir hatte so viel Spaß mit unsri Freind aus Temeswar.“ In Erinnerungen schwelgend überlegen die Geschwister, ob sie nicht mit einer Tracht im Gepäck weiterreisen sollen. Besonders Patrick gefällt der Gedanke: „Des wär e gudi Idee. Dann kennt mer zeige, wie die Trachte bei uns ausschaun un uns mit di annri austausche.“ Viel Zeit bleibt den Geschwistern aber nicht, sie haben einen engen Zeitplan und müssen auch schon weiter. Denn bevor sie den europäischen Kontinent in Richtung Amerika verlassen, steht noch der Besuch in Ungarn und Österreich an. Mit im Gepäck ist ab diesem Zeitpunkt eine Alltagstracht, denn die ist bequemer und leichter als die Kirchweihtracht.

In Ungarn werden sie dann mit einem feurigen und landestypischen Csárdás empfangen. „For jungi un junggebliebeni natürlich. Wie bei uns!“, erklärt Melanie und ist ganz aufgeregt, denn schon geht’s weiter nach Österreich. Auch hier wartet man schon ganz ungeduldig auf die beiden. „Newer unsre typisch banatschwäbische Tänz, iewe mir unner anrem och Theatersticke usw. ein. Mir han for eng heint was ganz besonderes vorbereitet. Mir zeige eng e Medley aus dem Stick ‚Im weißen Rössl‘. Seid gspannt, mir lege gleich los.“ Miriam hat nicht zu viel versprochen, denn die bekannten Melodien, die live von zwei Damen in feschen roten Dirndln gesungen werden, laden zum beschwingten Tänzchen ein. Ein schöner Abschluss auf dem europäischen Kontinent, bevor Melanie und Patrick ins Flugzeug steigen und ihre Reise fortsetzen, um Familie und Freunde zu besuchen.

Ihre erste Station über dem großen Teich führt sie nach Südamerika, nach Argentinien. Nach langem, anstrengendem Flug werden sie dort – der Großvater hatte ihre Ankunft bereits angekündigt – schon sehnsüchtig von ihrer Großtante erwartet: „Die ganzi Tanzgruppe gfreit sich schun uf eng! Unser Fest ist schun in vollem Gange.“ Eine schwowische Tanzgruppe in Argentinien, damit hatten Melanie und Patrick nicht gerechnet. „Na sicher, mir misse unser Brauchtum doch weiterfihre. Awer heint zeig mer eng mol was annres. Newer unsri banatschwäbische Tänz iewe mir och landestypische Tänz ein“, erklärt die Großtante bevor sie gemeinsam mit der Tanzgruppe gekonnt einen Tango aufs Parkett legt. Melanie ist noch ganz berauscht von den Tangoklängen: „Wow, des han ich jo noch nie gsiehn. Es is so scheen, die verschiedeni Kulture kennenzulerne.“ Auch Patrick ist noch ganz begeistert von dem Gesehenen.

Viel Zeit zum Genießen bleibt ihnen allerdings nicht, denn „der Flug nach Brasilien geht schun in e poor Stund. Ich sin schun gspannt, was uns dort erwart.“ Zur Überraschung der Geschwister gibt es auch in Brasilien eine banatschwäbische Tanzgruppe. Banater Schwaben haben sich hier vor vielen Jahren angesiedelt, gut in das Leben der Einheimischen integriert und viele landestypische und somit neue Traditionen angenommen. Die alte Heimat im Banat und die damit verbundenen Bräuche möchte aber keiner vergessen. Deshalb treffen sie sich regelmäßig zum Tanzen der alten Tänze oder aber auch einfach so, um sich auszutauschen. Es gab sogar schon einige Auftritte. „Die Leit fande des super un des macht uns sehr stolz. Seit einiger Zeit lerne mir och die do übliche Tänz, uf unsri ganz eigene Art. Mir zeige eng heint uf des bekannte Lied ‚Mas que nada‘ unsere Samba. Schaut zu, ich hoff, es gfallt eng!“, erklärt Lisa-Maria bevor sie sich schnell in Position bringt.

Nach den heißen Rhythmen Brasiliens geht es auch schon weiter ins Land der unbegrenzten Möglichkeiten, in die USA. Ihre erste Station führt Melanie und Patrick nach Kalifornien, nach Los Angeles. Begrüßt werden sie von einer großen Kinderschar, die in schmucker Kirchweihtracht die „Aha-Polka“ tanzt. Im Anschluss bringen die Jugendlichen mit einem temporeichen Rock ’n’ Roll- Medley die Bühne zum Beben. Melanie ist begeistert: „Wow, do gsieht mer mol wieder, wie gut Tradition und Moderne kombiniert were kenne. Wie vieli Kinner Polka tanze kenne.“

Patrick will’s aber genauer wissen: „Wie schafft ihr des, dass sich vor allem so vieli Jugendlichi un och Kinner for unser banatschwäbisches Brauchtum begeistre?“ Sichtlich stolz versucht Lukas den Grund für den Erfolg und die Begeisterung der Mitwirkenden zu erklären: „Vieli Eltre mechte einfach, dass ihre Kinner net vergesse, wu sie herkumme. Mir versuche einfach, e gsunde Mix zu finne. Vor allem bei unsri Klennschti steht der Spaß im Vordergrund, des derf mer nie vergesse.“

Lange verweilen können die Geschwister auch hier nicht, denn schon geht es weiter nach Cleveland in Ohio. Die Wiedersehensfreude ist groß, denn einige der dort lebenden Banater Schwaben haben Melanie und Patrick während deren Deutschland- Tournee vor einigen Jahren kennengelernt. Dank der sozialen Netzwerke ist der Kontakt nie abgebrochen. Die Geschwister kommen genau richtig, um bei einem Football- Spiel, dem Sport der USA, live dabei sein zu können. Das Spiel ist schon voll im Gange, weshalb Melinda die beiden herzlich, aber nur ganz kurz begrüßt: „Schaut mol dort driwwe, mir sin grod mitte in eim Footballspiel. Des is natierlich typisch Amerika, ich wooß. Awer es gheert halt for uns derzu. Während die Jungs spiele, feire mei Freundinne aus der Tanzgruppe un ich se immer an. Mir sin nämlich auch Cheerleader.“ Dass die Jungs außer dem harten Sport auch noch super tanzen können, stellen sie kurz nach dem Spiel unter Beweis. „Kummt nor näher, mir zeige eng, was mir in unsrer Freizeit newer den Banater Tänze noch so mache.“ Und schon fliegen die rot-schwarzen Pompoms, Beine werden gen Himmel gestreckt, die roten kurzen Röcke schwingen und die Jungs zeigen bei den akrobatisch anmutenden Figuren, welche Kräfte in ihnen stecken.

Aber so schön die Zeit auch ist, die Ferien neigen sich dem Ende zu, und die Geschwister müssen wieder nach Hause. Melanie und Patrick sind noch ganz berauscht von den vielen Ereignissen, Begegnungen, von all dem, was sie erfahren und erlebt haben. Besonders beeindruckt sind die beiden von der Tatsache, dass noch fast alle „schwowisch“ sprechen können. „In ihrem Alltag redde alli ihre Landessproch, awer wenn se derhoom sin oder sich als Gruppe treffe, werd nor schwowisch gred“, erklärt Melanie, und Patrick fügt hinzu: „Netmol bei uns klappt des bei jedem, weil einfach so viele verschiedene kulturelle Eindrücke auf uns einprassle.“ Zuhause in der schönen Pfalz werden sie vom Großvater und den Mitgliedern der Tanzgruppe schon sehnsüchtig erwartet. Doch bevor die Geschwister von ihren Erlebnissen erzählen, wird erst einmal richtig gefeiert und getanzt. Denn in Frankenthal ist gerade ein großes Fest im Gange und somit ein perfekter Abschluss für einen wundervollen Sommer, der den Geschwistern noch lange in Erinnerung bleiben wird.

Rückblickend auf die vergangenen Wochen sind sich Melanie und Patrick völlig einig: „Mir sin stolz, Banater Schwowe zu sein!“ Zum Abschluss waren alle Anwesenden auf der Bühne und in der Halle eingeladen, gemeinsam mit der DBJT-Band das Lied „An Tagen wie diesen“ von den Toten Hosen zu singen.

Denn mit dem Ende der Weltreise ging auch das Programm der DBJT am Pfingstsonntag zu Ende. Ein Programm, das das Publikum in eine andere Welt entführt und Jung wie Alt gleichermaßen begeistert hat. „Ich fand das Programm frisch, jugendgerecht, zeitgemäß, authentisch, aber auch teils traditionell und geschichtlich beeinflusst. Also auch lehrreich für Jugendliche oder gar für so manchen Erwachsenen“, resümierte ein begeisterter Besucher.

Besonders angetan waren viele von der „Aha-Polka“ der rund 40 Kinder aus allen Banater Trachtengruppen. Es war eine Premiere, die Polka wurde erstmals vor Publikum gezeigt, das sich für den Auftritt der Kinder mit viel Applaus und „Zugabe-Rufe“ bedankte. Die Polka, choreographiert von Stefanie Timmler, hatten die Kinder übrigens erst am Gruppenwochenende im März gelernt und bis zu den Heimattagen jeweils zu Hause ein bisschen geübt. Viele Gäste hatten Tränen in den Augen, „weil das so schön war“. Um es mit den Worten eines Besuchers zusammenzufassen, „es war den Kindern und Jugendlichen anzusehen, mit wie viel Freude und Spaß sie sich heute hier gezeigt haben.“ Als „das beste Programm“ seit sie die Heimattage besuche – und das seien mehr als zehn dieser Veranstaltungen gewesen – bezeichnete es eine Besucherin und fügte abschließend hinzu, während sie unablässig applaudierte: „Die eineinhalb Stunden waren kurz, ich hätte noch gerne länger zugeschaut.“

Ein großes Lob wurde dem Vorsitzenden der DBJT, Harald Schlapansky, ausgesprochen, was diesen sichtlich mit Stolz erfüllte: „Man sieht es den Jugendlichen an, dass ihnen die Aufführungen Spaß machen und eine gute Stimmung in der DBJT herrscht.“ An dieser Stelle sei ein herzliches Dankeschön an alle Mitwirkenden auf und hinter der Bühne ausgesprochen, denn ohne sie wäre ein solches Programm nicht zu stemmen gewesen.

Zunächst gilt der Dank allen teilnehmenden Trachtengruppen: die Gruppen aus dem Banat, aus Crailsheim, Frankenthal, Spaichingen, Singen, Reutlingen, Ingolstadt, München, Würzburg, Nürnberg, Esslingen, die Trachtengruppe „Schwabenkinder“ aus Rheinstetten und, nicht zu vergessen, die Kinder aus den verschiedenen Gruppen mit ihrer gelungenen Tanzpremiere. Vielen Dank auch den beiden Moderatoren Melanie Furak und Patrick Polling, die als reiselustiges Geschwisterpaar durch das Programm führten, und nicht zuletzt Patrick Stanek als Großvater. Doch nicht nur den Mitwirkenden auf der Bühne gilt ein herzliches Vergelts Gott, auch die vielen Helfer hinter der Bühne seien hier erwähnt.

An erster Stelle natürlich Melanie Müller aus Karlsruhe, die das ganze Programm auf die Beine gestellt und die Abläufe geplant hat. Sie hatte vermutlich den größten Stress, nur weil sie einmal etwas anderes machen und zeigen wollte. Ein Dank geht auch an Günter Kaupa aus Würzburg, verantwortlich für die musikalischen Darbietungen der DBJT-Band. Ohne ihn gäbe es diese Band nicht. Er ist derjenige, der die jungen Leute zweimal im Jahr zusammentreibt, Musikstücke vorbereitet und mit ihnen übt. Der Dank gilt somit auch den Mitgliedern der Band für die musikalische Begleitung des Programms. Nicht zu vergessen ist die Technik: Ohne Maximilian Wagner wäre niemand in den Genuss des Programms gekommen. Er ist der Mann im Hintergrund, der die Regler zur richtigen Zeit hochzieht, die Musik an der passenden Stelle abspielt und dafür sorgt, dass immer Saft auf den Mikros ist. Zu guter Letzt ein herzliches Dankeschön den vielen unsichtbaren Helfern, die hier nicht einzeln genannt werden können. Sie sind mindestens genauso wichtig, wenn nicht sogar wichtiger, denn ohne sie würde das alles nicht funktionieren: Danke für die Zeit, Nerven und Geduld, die in dieses Programm gesteckt wurden. Ein besonderer Dank gilt der Landsmannschaft für die Unterstützung in allen Situationen und bei allen anfallenden Problemen, dem Bundesvorsitzenden Peter-Dietmar Leber für seine Geduld und Toleranz, dem DBJT-Vorsitzenden Harald Schlapansky für sein Vertrauen, seine Unterstützung und Ermunterung, auch mal etwas Neues auszuprobieren.

Ein passendes und abschließendes Resümee des Kulturprogramms des DBJT gab Patrick Polling in seiner Moderation: „Egal wu mir Banater Schwowe lewe, mir han alli e gemeinsame Vergangenheit un mir alli versuche, unser Brauchtum und unsre Tradition weiterzufihre. Mer muss einfach nor e gsundi Mischung aus Moderne und Tradition finne, dann kann mer sowohl die Jugendlichi aus de eigene Reihe als auch die Hiesigi for uns begeistre.“ Dann schreiben  wir unsere 300-jährige Geschichte fort.

Ines Szuck


Zum Auftakt: Auftritt der Trachtengruppen in der Ulmer Fußgängerzone

Banater Trachten und Tänze in Blickweite des Münsters

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Der Auftritt der Banater Trachtengruppen am Samstagvormittag in der Ulmer Fußgängerzone bildet traditionell den Auftakt zum großen Pfingsttreffen der Banater Schwaben. Angesichts der schlechten Wetterprognosen stellte sich diesmal die alles entscheidende Frage: Werden die Volkstanzdarbietungen im wahrsten Sinne des Wortes ins Wasser fallen? Doch Petrus zeigte sich gnädig, und so konnte der Auftritt, wie geplant, am Neuen Brunnen, auf halbem Weg zwischen Hauptbahnhof und Münsterplatz beginnen. Diesmal kam den Trachtengruppen aus Crailsheim und Frankenthal sowie den beiden Gastgruppen aus dem Banat, „Billeder Heiderose“ und „Warjascher Spatzen“, die Aufgabe zu, Trachten und Volkstänze der Banater Schwaben öffentlichkeitswirksam zu präsentieren. Der Auftritt der Trachtengruppen wurde von den „Weinbergmusikanten“ unter der Leitung von Johann Wetzler musikalisch begleitet. Verstärkt wurde die Kapelle von Musikern aus Nürnberg und aus Böhmen.

Die schmucken banatschwäbischen Trachten, die flotten Tänze und die beschwingten Klänge der Blasmusik – wahrlich kein alltägliches Bild in der an einem Samstagvormittag sehr belebten Ulmer Fußgängerzone – lockten nicht nur überraschend viele Banater Landsleute an, sondern auch zahlreiche Ulmer Bürger. Ob auf Einkaufstour durch die Läden der Innenstadt oder auf dem Wochenmarkt vor dem Ulmer Münster, ob beim Aufsuchen eines Straßencafés oder beim Flanieren durch die Fußgängerzone, hielten zahlreiche Ulmer, aber auch Touristen aus allen Herren Länder inne, verfolgten interessiert die Darbietungen der Trachtentanzgruppen und lauschten den Klängen der Blasmusik.

Zu Beginn des Auftritts hatte Harald Schlapansky, Vorsitzender der Deutschen Banater Jugend- und Trachtengruppen (DBJT), die Gäste begrüßt, auf den Anlass des Auftritts hingewiesen und die Banater Jugendorganisation kurz vorgestellt. Zusätzlich hatten Interessenten die Möglichkeit, sich an einem von der DBJT betreuten Stand mit Informationsmaterial zu versorgen.

Die mitwirkenden Trachtengruppen präsentierten einen bunten Reigen beliebter Walzer, Polkas und Ländler. Die Trachtengruppe aus Crailsheim, bestehend aus einer Jugend- und einer Erwachsenengruppe (Leitung Melanie Furak bzw. Klara Weber), zeigte den Walzer „Liebestraum“ und die Polka „Böhmischer Traum“. Mit einem Walzer und der „Margareten-Polka“ begeisterten die „Warjascher Spatzen“ die Zuschauer, während die Tanzgruppe „Billeder Heiderose“ mit dem „Faschingsländler“ und der „Schwäbischen Polka“ beeindruckten. Beide Jugendtanzgruppen werden von Hansi Müller betreut. Die Trachtengruppe aus Frankenthal, in deren Reihen Kinder, Jugendliche und Erwachsene mitwirken (Gesamtleitung Gisela Schmaltz) präsentierte sich mit dem „Marischka- Ländler“ und einer flotten Polka.

Besonders beeindruckend gestaltete sich die gemeinsamen Darbietungen aller Trachtenträger. Die DBJT-Gemeinschaftstänze „Kathiländler“, „Veilchenblaue Augen“, „Donauschwabenwalzer“ und „Mein Banater Land“ hinterließen bei den Zuschauern einen bleibenden Eindruck. Einen außergewöhnlichen tänzerischen Akzent setzten die beiden Gastgruppen aus dem Banat mit dem Programmpunkt „Polka ist nicht gleich Polka“. Sie zeigten Polkavarianten aus Mercydorf, Temeswar, Sackelhausen, Billed, Darowa, Knees, Jahrmarkt, Freidorf wie auch eine ungarndeutsche, eine donauschwäbische und eine bayerische Polka.

Der Auftritt der Trachtengruppen in der Ulmer Fußgängerzone gestaltete sich zu einem glanzvollen Banater Volkstanzfest.


 „Project Schwowe“:
Jugendball im Ulmer ROXY

Es ist wieder soweit: Unser alljährlicher Jugendball steht vor der Tür! Wie jedes zweite Jahr findet er im Rahmen des Heimattages der Banater Schwaben in Ulm statt, der von den Banater Jugend- und Trachtengruppen maßgeblich mitgestaltet wird. Die mitwirkenden Jugendlichen sind sowohl am Samstag beim Auftritt in der Fußgängerzone mit anschließendem Festzug durch die Innenstadt als auch am Sonntag, unter anderem beim Kulturnachmittag der DBJT in der Donauhalle, in besonderer Weise gefordert. Am Samstagabend aber haben sie jedoch Gelegenheit, beim Jugendball abzurocken, gemeinsam zu feiern und sich zu unterhalten. Der Jugendball – diesmal unter dem Motto „Project Schwowe“ – findet am Samstag, dem 14. Mai, im Kulturzentrum ROXY in Ulm (Schillerstraße 1/12, hinter dem Donauschwäbischen Zentralmuseum) statt. Einlass ist ab 19 Uhr. Alle, die noch keine 18 sind, sollten sich um einen Begleitzettel kümmern. Für den musikalischen Part ist den ganzen Abend über DJ Gerry zuständig. Die Bewirtung übernimmt die Tanzgruppe Crailsheim, wobei einige „schwowischi Spezialitäte“ angeboten werden. Wer also Lust hat, kommt vorbei! Wir freuen uns auf Euch!


Jugendball im Roxy

Letzten Samstag war es wieder so weit, unser alljährlicher Jugendball fand während den Heimattagen in Ulm statt. Nach einem anstrengenden Tag in der Ulmer Fußgängerzone trafen sich alle Beteiligten, ob Jung oder Alt in der Ulmer Diskothek ROXY. Auf die Musik von DJ Gerry wurde kräftig gefeiert und gemeinsam getanzt. Die Tanzgruppe Crailsheim sorgte für leckeres Essen. Auch wenn die Lokalität etwas neues bot, kann man von einem durchaus gelungenen Abend sprechen!

Roxy_2016


„Ich red schwowisch, und du?“

Mit der DBJT auf Weltreise

Was haben Cheerleader, Csárdás und Samba gemeinsam und vor allem, was hat das alles mit den Banater Schwaben zu tun? Antworten auf diese Fragen gibt das diesjährige Kulturprogramm der DBJT, der Jugendorganisation unserer Landsmannschaft, beim Heimattag der Banater Schwaben in Ulm. Es trägt den vielversprechenden Titel „Zwei Schwowe reisen um die Welt – Wo leben die Banater Schwaben heute?“ und ist ein Mix aus Tradition und Moderne.

Endlich Sommerferien! Für die Geschwister Melanie und Patrick heißt das, anstatt Bücher wälzen und lernen, die Beine hochlegen, entspannen und den lieben Gott einen guten Mann sein lassen. Während Patrick die Zeit ohne Schule zum ausgiebigen Sonnenbaden nutzen möchte, will Melanie stattdessen lieber etwas erleben, etwas Tolles unternehmen. Deshalb ist Patrick zunächst wenig begeistert von Melanies Vorschlag, mal wieder den Großvater zu besuchen, stimmt dann aber doch zu, denn auch in „Otas“ Garten lässt es sich gut entspannen.

Der Großvater ist sichtlich erfreut über den unerwarteten Besuch seiner Enkel, die ihm aber sogleich von ihrem Problem erzählen. Vor allem Melanie erhofft sich einen Rat: „Ich will nicht sechs Wochen lang zu Hause hocken. Ota, was können wir denn den ganzen Sommer lang machen?“ Sein Vorschlag, sich mit Freunden aus der Tanzgruppe zu treffen, stößt bei den Geschwistern jedoch genauso wenig auf Begeisterung wie sein Angebot, ihnen etwas über die 300- jährige Geschichte der Banater Schwaben zu erzählen. Vor allem Patrick hat wenig Interesse an den alten Geschichten: „Aber Ota, das ist schon so lange her. Das will doch keiner mehr wissen.“

So schnell lässt sich der alte Mann aber nicht entmutigen und entgegnet: „Aber Patrick, weißt du denn wirklich schon alles über uns Schwowe? Weißt du denn eigentlich, wo und wie die Banater Schwaben heute leben?“ Melanie und Patrick werden neugierig. Und dann hat der Großvater die Idee – eine Reise ist die Lösung. Aber nicht irgendeine, sondern eine Reise einmal um die Welt, in die Länder, wo auch heute noch Banater Schwaben leben. Die Geschwister sind begeistert.

Sogleich begeben sich Melanie und Patrick auf eine Entdeckungsreise rund um den Globus, um herauszufinden, wo auf der Welt auch heute noch „schwowisch“ gesprochen und das Banater Brauchtum weitergeführt wird. Sie besuchen dabei Verwandte, Freunde und Landsleute in Rumänien, Ungarn, Österreich, Brasilien, Argentinien, den Vereinigten Staaten von Amerika und erleben wie und wo Tradition und Moderne vermischt werden. Am Anfang steht jedoch der Besuch ihrer Freunde in Bayern. Kommen auch Sie um 13 Uhr in die Donauhalle und machen Sie sich mit uns auf die Reise!

Ines Szuck


Ein spannendes Wochenende mit vielfältigen Angeboten

DBJT-Brauchtumsseminar für Kinder und Erwachsene auf dem Wieshof in Unterhub

Am 18. März war es wieder soweit: Tanzbegeisterte und Lernbereite trafen sich auf dem Wieshof in Unterhub, wie jedes Jahr, zum DBJTBrauchtumsseminar für Kinder und Erwachsene. Mit 102 angemeldeten Personen, inklusive DBJT-Band, war die Kapazität der Behausung vollständig ausgelastet.

Schon am Freitagabend haben die Kinder, nach der Begrüßung durch Harald Schlapansky, Vorsitzender der DBJT, und dem von der Kochgruppe aus Singen zubereiteten Abendessen (Werschtel un Salad) eine Kennenlernrunde durchgeführt und eine kleine Tanzprobe absolviert. Trotz kurzer Nacht für viele der anwesenden Erwachsenen erschallte um 7 Uhr der Weckruf mit Trommel und Trompete, einen langen und intensiven Tag ankündigend. Nach dem stärkenden Frühstück verteilten sich die Kinder und Erwachsenen auf die einzelnen Kurse, um jedem die Gelegenheit zu bieten, so viel Neues wie möglich zu lernen.

Für die Kinder wurden Kurse mit verschiedenen Schwerpunkten angeboten. Bei Stefan Ruttner und Korbinian Dölger belegten sie den „Grundkurs in Polka und Walzer“. Für die bevorstehenden Heimattage in Ulm wurde mit den Kindern unter Regie von Stefanie Timmler ein Volkstanz eingeübt. Stefanie Dolvig studierte mit den Kindern im Kurs „Rhythmische Tänze“ eine Cha-Cha-Cha-Choreographie und einen Samba Line Dance ein. Zum Ausgleich wurde gesungen und gebastelt. Im Kurs „Singen und Musizieren“ wurden mit
Günter Kaupa und Sandra Keller traditionelle und moderne Lieder gesungen, auf Hochdeutsch und auf
Schwowisch. Elwine Muth und Heidi Müller leiteten die Kinder im Bastelkurs an. Gebastelt wurde ein Topfuntersetzer aus alten T-Shirts, welche in Streifen geschnitten, geflochten und dann zusammengenäht wurden.

Für das Mittagessen hat die Kochgruppe „Paradaissupp, Griesnudel un Kumpot“ vorbereitet. Das Abräumen und Spülen ging anschließend durch das gemeinsame Singen des „Fliegerliedes“ leicht von der Hand. Aber natürlich waren auch die Erwachsenen gefordert. Carina Gruler und Patrick Polling zeigten ihnen in dem Kurs „Rhythmische Tänze“ Figuren für den Disco Fox und brachten ihnen die Grundschritte für Rumba und Salsa bei. Die „DBJT-Tänze“
wurden von Melanie Furak und Sandra Keller eingeübt und verfeinert. Die Perfektionierung der Tanzhaltung konnten die Erwachsenen bei Stefan Ruttner und Korbinian Dölger erreichen. Der „Theater-Kurs“ fand unter Leitung von Günther Wagner statt. Einstudiert wurden schwowische Sketche. Die „DBJT-Band“ erweiterte unter der Leitung von Günter Kaupa ihr Repertoire und übte die Lieder für den Heimattag in Ulm, da das Seminar der einzige Zeitpunkt ist, an dem alle Bandmitglieder zusammen proben können. Für einen guten Klang der einzelnen Instrumente und Stimmen sorgte Maximilian Wagner, der sich bei der DBJT-Band um die Technik
kümmerte.

Für alle, die nicht ausgelastet waren und sich nach der großen Auswahl an Kuchen in der Kaffeepause noch bewegen konnten, wurde bei Spitzenwetter Fußball gespielt. Nach den letzten Kursen warteten alle sehnsüchtig auf das Abendessen. Die Kochgruppe aus Singen versorgte alle mit „Gfilltem Kraut“, um an neue Kräfte zu gelangen. Am Abend hat die DBJT-Band mit einem kleinen Konzert ihr Können unter Beweis gestellt, während die Theatergruppe die einstudierten Sketche aufführte. Den Höhepunkt des Abends setzten die „Weinbergmusikanten“, die für den musikalischen Ausklang des Tages sorgten. Zusammen wurden die DBJT-Tänze getanzt und wer noch immer nicht genug hatte, konnte noch bis spät in die Nacht weitertanzen.

Obwohl am Sonntagmorgen der Weckruf ausgefallen ist – selbst der Weckdienst kam nur schwer aus den Federn –, sind alle pünktlich zum Frühstück erschienen. Zum Abschluss des Seminars kamen noch einmal alle Teilnehmer zusammen um das Neuerlernte zu präsentieren. Zum Schluss wurde das Lied „Wahre Freundschaft“ von allen gesungen, und spätestens da verspürten die Seminarteilnehmer ein tiefes Gefühl der Gemeinschaft. Alle packten beim Aufräumen mit an, von klein bis groß. Der Abschied fiel allen sehr schwer, doch freute man sich schon auf ein Wiedersehen bei den Heimattagen in Ulm dieses Jahr.

An dieser Stelle ein großes Dankeschön an die Kochgruppe, aber auch an die Organisatoren, Mitwirkenden und Sponsoren. Ohne deren Unterstützung könnte ein DBJT-Brauchtumsseminar nicht so erfolgreich verlaufen.
Patrick Stanek


 

Neue Website

Liebe Landsleute, liebe Besucher der DBJT Website,

wir freuen uns Sie über unsere neue Website zu informieren! Die neue Seite ist jetzt online und wird schrittweise ausgebaut und erweitert werden – um weitere Fotos, Texte zur Geschichte und anderen Themen sowie zu aktuellen Projekten der DBJT.

Bis dahin sind wir gespannt wie Ihnen die neue Seite gefällt!

Ihre DBJT