Beiträge DBJT 2018

Wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erzählen

Die DBJT bei den Folkloretagen 2018 in Prag: Zwei Auftritte, Teilnahme am Festumzug und jede Menge Überraschungen

Vom Hotel über das Essen bis hin zu den Auftritten, eine Überraschung jagte die nächste. Zu erzählen gibt es so manches und eines war diese Reise ganz sicher nicht, langweilig. Aber eins nach dem anderen.

Eigentlich fing ja alles ganz harmlos an. Knapp 40 Jugendliche und Junggebliebene der Deutschen Banater Jugend- und Trachtengruppen (DBJT) traten die Reise zu den Folkloretagen 2018 nach Prag an. Das größte Amateur-Folklorefestival in Mitteleuropa fand bereits zum 12. Mal statt. Teilnehmen konnten dabei Folklore- und Musikgruppen aller Art. Ob Tanz-, Gesang-, Trachten- und Musikgruppen, ganze Orchester oder Blaskapellen, jeder war willkommen. Den Höhepunkt des Festivals sollte dabei der Umzug aller Gruppen durch die Straßen der Prager Altstadt bilden. Solch ein Ereignis wollte sich die DBJT natürlich nicht entgehen lassen. Die Vorfreude der Teilnehmer (Mitglieder der Trachtengruppen aus München, Spaichingen, Frankenthal und Esslingen) war deshalb groß.

Im Vorfeld wurde fleißig geplant und diskutiert. Welches Paket sollte gebucht werden? Sollte neben Hotel, Teilnahmegebühr und deutschsprachiger Reiseleitung auch ein gemeinsames Galadinner enthalten sein? Sollten Fahrgemeinschaften gebildet oder sollte doch besser ein Bus gebucht werden? Bei all den Fragen hieß es, den Überblick behalten und vor allem Ruhe bewahren. Kein einfacher Job für den DBJT-Vorsitzenden Patrick Polling, zumal der Informationsfluss seitens der Veranstalter aus Prag doch sehr spärlich und schleppend war. So rückte der Tag der Abreise näher, doch fehlte immer noch die Information, wie es vor Ort ablaufen würde. Auch die Tatsache, dass der Zeitpunkt der Auftritte der Banater Schwaben erst drei Tage vor Abreise mitgeteilt wurde, machte Patrick die Arbeit nicht leichter.

Dagegen war die Frage nach dem Transportmittel sehr schnell geklärt, ein Bus musste her. Schließlich sollte nicht nur das Reisegepäck jedes einzelnen Platz finden, vor allem die Trachten mussten sicher untergebracht und transportiert werden. Ein weiterer Vorteil: Sämtliche Fahrten in Prag konnten mit dem eigenen Transportmittel besser organisiert werden.

Und dann war es am 18. Juli endlich soweit. Das Abenteuer Prag begann, darin enthalten zwei Tage Aufenthalt in der goldenen Stadt, zwei Auftritte beim Festival, eine Stadtführung und als krönender Abschluss ein gemeinsames Galadinner am Abend vor der Abreise, dazu ein gewisses Maß an  Anstrengung, aber auch jede Menge Spaß.

Übrigens, weder die lange Anfahrt, die kilometerlangen Staus noch die schier endlosen Warteschlangen an den Rastplatztoiletten konnten die Vorfreude der Teilnehmer trüben. Während der Fahrt wurde erzählt, gesungen und gelacht. Als der Bus dann schließlich, nach für manche fast zwölfstündiger Fahrt, kurz vor Mitternacht in Prag ankam, staunten alle zunächst nicht schlecht. Das Hotel schien auf den ersten Blick zu halten, was auf den Fotos im Internet versprochen wurde. Doch halt…plötzlich hieß es, falscher  Eingang. Die Rezeption und die reservierten Zimmer seien an anderer Stelle. Was die Teilnehmer dann erwartete, hatte mit den Fotos nur noch wenig bis gar nichts mehr zu tun. Kommunistische Plattenbauten mit Jugendherbergscharakter und dazugehörigen Stockbetten. Putz, der nach dem Duschen von den Wänden blätterte, Steckdosen, die nur funktionierten, wenn gleichzeitig das Licht angeschaltet wurde und Matratzen, deren Lebensdauer auch schon um einige Jahre überschritten war.

Interessant war auch das Frühstück, welches in einem riesigen, kantinenähnlichen Saal serviert wurde. Es ist nicht übertrieben, hier von Massenabfertigung zu sprechen – meterlange aneinandergereihte Tische, bestückt mit Kuchen, Obst, Müsli, Kaffee, Tee, riesigen Wurst und Käseplatten, Gemüseschüsseln und Brotkörben, die – gefühlt im Minutentakt – nachgefüllt wurden. Auf den ersten Blick war für jeden was dabei, bei näherer Betrachtung musste man dann feststellen, dass die Qualität leider auf der Strecke blieb. Bei den Massen vermutlich kein Wunder. Denn außer den tapferen DBJTlern waren auch viele andere am Folklorefestival teilnehmenden Gruppen im Hotel untergebracht, die alle versorgt werden mussten.

Da sich das Hotel etwas außerhalb von Prag befand und mit einer Anfahrtszeit von 30 bis 45 Minuten gerechnet werden musste, bedeutete das: Abfahrt morgens um 8.45 Uhr. Das hieß wiederum, der Tag bzw. beide Tage des Festivals begannen für die Mädchen und Frauen der DBJT sehr früh. Bei einigen klingelte der Wecker sogar bereits um 5 Uhr. Schließlich wollten alle Mädchen duschen und frühstücken und die Haare mussten ja auch noch geflochten werden. In einem Drei- oder Vier-Bett- Zimmer waren  gute Zeitplanung und Pünktlichkeit somit sehr wichtig.

Auf Pünktlichkeit legte auch die deutschsprachige Reiseführerin Tana Janku großen Wert. Sie war der Gruppe vom Veranstalter zugeteilt worden und begleitete die DBJTler während des gesamten Festivals. Deren erster Auftritt sollte am Freitag kurz vor 11 Uhr stattfinden. Dass die gesamte Altstadt für Busse gesperrt sein würde und diese dort weder kurz zum Ausladen der Trachten einfahren geschweige denn parken dürften, wäre als Vorabinformation sicher hilfreich gewesen. Denn das bedeutete, der Bus musste zum Parken unter die „Czechbrücke“ fahren und dort bis zur Rückfahrt warten. Dumm nur, dass sich der Parkplatz zwar genau gegenüber der Bühne befand, auf der später getanzt werden sollte, aber durch die Moldau und einen ca. 10 bis 15-minütigen Fußmarsch getrennt wurde. Für die DBJTler hieß das, nicht nur laufen, sondern vor allem die Trachtenkisten schleppen. Doch auch das nahmen die tapferen  Tänzerinnen und Tänzer auf sich. Die Veranstalter konnten ja nicht wissen, dass diese Kisten auf Dauer schwer werden könnten.

Ebenso konnten sie auch nicht erahnen, dass die Zelte, die zum Umziehen der Gruppen aufgestellt wurden, eine gewisse Größe haben sollten. Denn eine weitere Überraschung erwartete die jungen Banater Schwaben, als sie sich für ihren Auftritt vorbereiten und die Trachten anlegen wollten. Das Zelt war eher ein Zeltchen und noch dazu bereits von einer anderen Gruppe besetzt. Platz zum Umziehen hätten ohnehin nicht alle gefunden, da das Zelt lediglich für etwa zehn Personen ausgelegt war. Eine schnelle Lösung musste her. Aber die Schwowe wussten sich zu helfen. Kurzerhand wurden die Bänke am schönen Moldauufer in Beschlag genommen und als Ablage für die Trachten umfunktioniert. Wer braucht schon ein Zelt, wenn man sich vor solch einer Kulisse umziehen kann – am Ufer der Moldau mit der Prager Burg im Hintergrund. Auch für die vorbeilaufenden Spaziergänger waren die „Schwowemädle“ mit ihren vielen gestärkten Unterröcken und farbenfrohen Trachten eine besondere Attraktion. Oder wie ließe es sich anders erklären, dass fast niemand vorbeilief, ohne das eine oder andere Erinnerungsfoto gemacht zu haben.

Apropos Erinnerungsfoto, wo auch immer die Jugendlichen und Junggebliebenen in ihren banatschwäbischen Trachten aufmarschierten, wurden sie fotografiert oder gefilmt. Dabei waren nicht nur die Mädchen mit ihren barocken Trachten heiß begehrte Fotomotive, auch die jungen Männer mit ihren reich geschmückten Kerweihhüten wurden von der Damenwelt umschwärmt.

Eine besondere Begebenheit ereignete sich am Samstag vor dem großen Festumzug durch die Prager Altstadt. Alle teilnehmenden Gruppen versammelten sich auf dem Marktplatz und stellten sich in vorgegebener Reihenfolge hintereinander auf. Den Banater Schwaben wurde dabei die Nummer 37 zugeteilt, bei 50 teilnehmenden Gruppen hieß das, sich in Geduld üben, bis es losging. Um sich die Wartezeit zu verkürzen, fingen die umstehenden Gruppen an zu musizieren, zu singen oder zu tanzen. Die DBJTler staunten dann auch nicht schlecht, als sie plötzlich von einer Gruppe Jugendlicher aus  Estland zum Tanzen aufgefordert wurden. Kommuniziert wurde dabei mit Händen und Füßen. Wobei viel gesprochen wurde nicht, dafür aber gemeinsam kräftig das Tanzbein geschwungen.

Petrus meinte es übrigens besonders gut mit den Teilnehmern des Umzugs, denn dieser fand bei strahlend blauem Himmel und herrlichem Sonnenschein statt. Der Nachteil, bei saharaähnlichen Temperaturen über 30 Grad sollte man möglichst viel trinken. Auch hier kann dem Veranstalter natürlich kein Vorwurf gemacht werden, dass er auf einen solch heißen Sommertag nicht vorbereitet war. Denn andernfalls hätte er sicherlich an alle Festivalteilnehmer kostenlos gekühlte Getränke verteilt. Da Wasser natürlich ein kostbares Gut ist, erklärt sich der Preis in Höhe von 2 Euro für eine Halbliterflasche schon fast von selbst.

Ein Höhepunkt des Festivals war für die Banater Schwaben sicher auch ihr zweiter Auftritt. Nach einem etwa 20-minütigen Fußmarsch durch die Stadt ans andere Ufer der Moldau war ein Auftritt auf einer kleinen Bühne inmitten schmucker historischer Häuser geplant. Glücklicherweise trugen die Jugendlichen nach dem Umzug durch die Prager Altstadt immer noch ihre Trachten, denn auch hier war das zum Umziehen vorgesehene Zelt viel zu klein bemessen. Auch die Bühne war lediglich für acht Paare ausgelegt. Da die DBJTler mit 15 Paaren aufmarschierten, war das gemeinsame Tanzen auf der Bühne definitiv nicht möglich. Doch auch hier machten die Tänzerinnen und Tänzer aus der Not eine Tugend und funktionierten den Platz vor der Bühne einfach um und machten ihn zu ihrer Tanzfläche. Mit ihren bunten Trachten und flotten Tänzen wurden sie dabei schnell zum Zuschauermagnet. War der Platz zunächst fast menschenleer, füllte er sich nach und nach. Menschen unterschiedlicher Nationen kamen zusammen und sahen den Banater Schwaben beim Tanzen zu. Sie zückten ihre Handys oder Kameras und filmten und knipsten was das Zeug hielt, um diesen besonderen Moment festzuhalten. Ob „Banater Land“ oder „Veilchenblaue Augen“, die Tänzerinnen und Tänzer der DBJT ernteten für ihre Darbietungen begeisterte Jubelrufe und viel Applaus.

Natürlich durfte bei der Reise nach Prag auch eine Stadtführung und der Besuch der Karlsbrücke sowie der Prager Burg mit der Goldenen Gasse nicht fehlen. Etwas enttäuscht mag der eine oder andere vielleicht gewesen sein, denn von Gold war hier nichts zu sehen. In den elf bunten Häuschen entlang der Gasse mit holprigem Kopfsteinpflaster sind heute Souvenirläden untergebracht. Zunächst von  Burgwachen bewohnt, zogen später Goldschmiede ein – wahrscheinlich stammt daher der Name des Gässchens. Ein Jahr lang, bis 1917, wohnte auch der berühmteste Schriftsteller Prags hier: Franz Kafka. Er feilte im Haus Nr. 22 an seinen Texten. Zum Ruhm der winzigen Gasse trug bei, dass dort Alchemisten im Auftrag von Kaiser Rudolf II. nach dem Stein der Weisen gesucht haben sollen, um künstlich Gold erzeugen zu können.

Krönender Abschluss und Lohn für die Strapazen während des Festivals sollte schließlich das Galadinner am Samstagabend werden, gemeinsam mit fünf anderen Gruppen, die ebenfalls an den Folkloretagen teilgenommen hatten. Vor allem der Austausch zwischen den verschiedenen Gruppen und Nationen stand dabei im Vordergrund und sollte gefördert werden. Vielleicht hatte die DBJT-Gruppe aber zu viel erwartet. Sie hatte sich schick gemacht und freute sich auf gutes Essen und den regen Austausch mit den anderen Teilnehmern. Umso größer war dann jedoch die Enttäuschung. Als die Banater Schwaben pünktlich um halb acht das Restaurant, in dem das Galadinner stattfinden sollte, betraten, war außer der Bedienung niemand anwesend. Dies änderte sich zunächst auch nicht, die Nachbartische blieben alle leer. Um acht traf dann zwar die nächste Gruppe ein, sie wurde jedoch ans anderen Ende des Restaurants platziert, wodurch ein Austausch nur schwer möglich war. Das Essen, eine als Prager Spezialität gepriesene Menüfolge, entpuppte sich als Gericht, an dem sich die Geister schieden. Nach einer Suppe folgte zum Hauptgang Lendenbraten auf Sahne, was als besonderes, spezifisch böhmisches Gericht gilt. Serviert wurde es mit böhmischen Knödeln und einer sämigen Sahnesauce, angereichert mit passiertem Gemüse. Der leicht säuerliche Geschmack war für die einen ein Genuss, während die  anderen das Essen unangetastet zurückgehen ließen. Zum Nachtisch gab es Palatschinken, mit Marmelade bestrichen, gerollt, mit Puderzucker bestreut und mit Schlagsahne und Eis serviert.

Trotz aller Widrigkeiten und so manch ungewollter Überraschung zog der DBJT-Vorsitzende Patrick Polling eine positive Bilanz: „Von Anfang an war es ein Wagnis, da wir nicht wirklich wussten, was uns in Prag erwarten würde. Es war ein Abenteuer.“ Und als solches könne man es auch sehen. Natürlich gab es die eine oder andere unschöne Überraschung, doch habe dies eins gezeigt. „Wenn’s schwierig wird, halten wir Schwowe zusammen. Das hat uns als Gruppe einander nähergebracht. Der Zusammenhalt wurde gestärkt und der Spaß kam dabei auch nicht zu kurz. Und bei all den Unannehmlichkeiten gab’s auch viele schöne Erlebnisse. Sei es der Applaus bei den Aufritten oder das spontane gemeinsame Tanzen mit der Gruppe aus Estland auf dem Marktplatz in der Altstadt. Das sind Dinge, die man nicht so schnell vergisst.“

Und wenn alles wie am Schnürchen geklappt hätte, was gäbe es denn dann zu erzählen?

Ines Szuck


Unvergessliches Gemeinschaftserlebnis

Vom DBJT-Zeltlager 2018 in Aldingen kurz berichtet

Am Wochenende vom 13. bis 15. Juli fand das jährliche DBJT-Zeltlager in Aldingen statt. Organisiert  wurde es diesmal von der Trachtengruppe Spaichingen.

Am Freitagabend gegen 18 Uhr trafen die ersten Camper ein und bauten ihre Zelte auf. Beköstigt wurden die Teilnehmer mit leckerem Grillfleisch von der Helfergruppe aus Spaichingen. Mit einem kleinen Turnier auf dem Volleyballfeld, dem Tanzen der DBJT-Tänze und dem gemeinsamen Singen und Musizieren am Lagerfeuer klang der Abend aus.

Nach einer kurzen Nacht in den Zelten, Wohnmobilen oder Wohnwagen begann der Tag mit einem ausgiebigen Frühstücksbüffet. Eine Hüpfburg für die Kinder wurde aufgebaut und viele Wasserbomben für die Schlacht der Kinder gegen die Jugend aufgefüllt. Nach dem Mittagessen gab es ein  Volleyballturnier, bei dem sich die Jugendlichen gegen die Erwachsenen beweisen konnten. Für die Kinder wurden viele gemeinsame Spiele organisiert. Nach einer Kaffee- und Kuchenpause wurde Kinderschminken angeboten, was allen große Freude bereitete. Am Abend wurden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer von der Blaskapelle „Original Banater Echo“ beim Tanzen begleitet und auch hier durften die gemeinsamen Tänze nicht fehlen. Nach einigen weiteren Stunden am Lagerfeuer fielen die meisten erschöpft in ihre Zelte und Betten.

Am Sonntag halfen nach dem Frühstück alle mit beim Abbau, sodass dies schnell erledigt war, denn viele Hände bereiten der Arbeit ein schnelles Ende. Nach dem traditionellen Lied „Wahre Freundschaft“ verabschiedeten sich alle und traten die Heimriese an.

Es war, auch dank des Engagements der ausrichtenden Trachtengruppe aus Spaichingen, ein  gelungenes Zeltlager und ein unvergessliches Gemeinschaftserlebnis. Wir freuen uns schon auf das nächste Jahr!

Eure DBJT


Jugendliche haben sich das Banat „erstrampelt“

KDZ Ulm: Vortrag und Bildpräsentation der DBJT-Fahrradtour 2017

Begeisterung – das ist das Fazit, das die Jugendlichen der DBJT von den Erlebnissen ihrer Fahrradtour durch das Banat gezogen haben. Zumindest gewann man diesen Eindruck bei dem mitreißenden Vortrag, mit dem drei der Teilnehmer(innen) am 23. Juni im Kultur- und Dokumentationszentrum der Banater Schwaben in Ulm die Zuschauer an ihren Erlebnissen teilhaben ließen. Ann-Kathrin Kobsa, Anna Lehmann und Lukas Krispin sind Mitglieder der Tanzgruppe Esslingen/Wendlingen, aber nur letzterer hat  einen familiären Hintergrund im Banat. Die beiden Mädchen brachte die Freude am Tanzen mit dem Thema in Berührung.

Irgendwann entstand in der Gruppe die verrückte Idee, das Banat doch mal auf ganz besondere Weise kennen zu lernen – mit dem Fahrrad. Von den DBJT-Gruppen aus München und Würzburg schlossen sich noch Teilnehmer an und der nicht mehr so ganz jugendliche (damals noch) DBJT-Vorsitzende Harald Schlapansky nahm die Zügel in die Hand und erarbeitete eine Route.

Die Anfahrt erfolgte mit dem Bus, über Nacht, aber trotzdem mit vor Aufregung wenig Schlaf. Über Bakowa und Busiasch arbeiteten sich die Jugendlichen nach Temeswar vor – wobei unterwegs viele prägende Erlebnisse und Begegnungen auf sie warteten. Übernachtungen in Gästehäusern mit Swimmingpool oder mal in einem rumänischen Kloster, Improvisationskünste bei Stromausfall – das sind nur einige der kleinen Begebenheiten am Rande. „Und an das gute Essen, das frische Obst und die Tomaten werden wir uns noch lange erinnern“, lautete die Bilanz der Jugendlichen.

Höhepunkt war zweifellos das Kirchweihfest in Warjasch und die Begegnung mit den Jugendlichen vor Ort – bei Sprachschwierigkeiten wirkte das Tanzen verbindend. Ein besonderes Erlebnis war auch die Teilnahme an der Deutschen Wallfahrt in Maria Radna (ausnahmsweise ohne Fahrrad). In Temeswar traf man Bekannte von der Tanzgruppe „Banater Rosmarein“. Dort fand zu der Zeit auch gerade das von der Kulturreferentin für Südosteuropa am Donauschwäbischen Zentralmuseum Ulm, Dr. Swantje Volkmann, veranstaltete Donau-Kreativcamp statt, an dessen Programm die DBJT – Radler an einem Tag teilnahmen.

Trotz der pausenlos hohen Temperaturen und der entsprechenden Anstrengung waren die zehn Radler (drei Mädchen und sieben Jungs) mit ihrer Tour rundum zufrieden. Alle drei Referenten, die abwechselnd über einzelne der Etappen sprachen, empfanden die Reise als gelungen und bereichernd und wollen beim nächsten Mal gern noch „eine andere Route“ durch das Banat fahren. Gerne berichten die  Jugendlichen aus Esslingen bei Veranstaltungen der Kreisverbände über ihre Reise und zeigen ihre herrlichen, gut zusammengestellten Bilder.

Halrun Reinholz


Gegner auf dem Feld, Freunde beim Feiern

Crailsheim: Traditionelles DBJT-Sportfest mit Fußball-, Beachvolleyball- und Kegelturnieren

Am 16. Juni fand das alljährliche Sportfest der Deutschen Banater Jugend und Trachtengruppen (DBJT) in Crailsheim statt. Neben dem Hauptturnier im Fußball wurden sowohl ein Beachvolleyball- als auch ein Kegelturnier organisiert. Für die Bewirtung, die Beschäftigung der ganz Kleinen und die Unterhaltung der Zuschauer war die Tanzgruppe der Banater Schwaben aus Crailsheim zuständig. Der abendliche Sportlerball rundete den Tag ab und sorgte für ausgelassene Stimmung.

Unter der Leitung von Michael und Berthold Geier startete das Fußballturnier bereits um 9 Uhr morgens. Alle 21 Mannschaften standen bereit, und die ersten Partien wurden pünktlich angepfiffen. In der Gruppenphase kämpften jeweils sieben Mannschaften in drei Gruppen um die begehrten Plätze der K.-o.-Runde. Die Erst- und Zweitplatzierten sowie die zwei bestplatzierten Dritten hatten die Möglichkeit, in die Endrunde einzuziehen. Von Spiel zu Spiel kristallisierten sich immer deutlicher die besten Mannschaften innerhalb der drei Gruppen heraus, und am frühen Nachmittag ging es dann in den entscheidenden Abschnitt des Turniers. Im Finale kam es zum Aufeinandertreffen der Giganten, der „Ditzinger Tornados“, die den Titel in den Jahren zuvor bereits zwei Mal in Folge gewinnen konnten, und der „Bavaria Kickers“ aus München, die den Torschützenkönig des Tages, Robert Hügel (16 Treffer), in ihren Reihen hatten. In der ersten Halbzeit war es eine Partie auf Augenhöhe, doch nach dem Seitenwechsel setzte sich die Klasse der „Ditzinger Tornados“ durch. Durch den dritten Erfolg hintereinander sind die „Tornados“ nun alleiniger Rekordhalter. Im Spiel um Platz drei setzten sich die „Adler Crailsheim“ durch, die somit auch noch auf das Treppchen klettern konnten. Bei der Wahl zur fairsten Mannschaft hatte das Team „Eistee Pfirsich“ aus München die Nase vorn, was ihr den „Fair Play-Preis“ des Turniers einbrachte. An dieser Stelle sei den ehrenamtlichen Schiedsrichtern Martin Würtemberger, Johann Brum, Franz Malek und Erich Furak ein großes Dankeschön ausgesprochen.

Parallel zum Fußballturnier fanden das Beachvolleyball- und das Kegelturnier statt. Beim Beachvolleyballturnier paarten sich fünf Mannschaften unter der Leitung von Artur Wecker. In spannenden und teilweise auch sehr umkämpften Begegnungen setzten sich am Ende, wie der Name schon verrät, die „Vorjahressieger“ durch und ergatterten erneut die Trophäe. Währenddessen kegelten vier Mannschaften um den begehrten Pokal in ihrer Disziplin. Bezwinger aller war das Team „Gut Holz“ Crailsheim. Harold Huth hatte sich der Leitung des Kegelturniers angenommen.

Für die Zufriedenheit der Zuschauer, der anwesenden Kinder und der Sportler haben die Veranstalter keine Mühen gescheut. So sorgte die Tanzgruppe der Banater Schwaben Crailsheim ganztägig für die Verpflegung. Neben regionalen Produkten wie Steaks und Würstchen gab es auch internationale Delikatessen wie Mici nach rumänischer Art und Langosch beziehungsweise Kesselgulasch nach ungarischem Rezept.

Zur Beschäftigung der Kinder gab es einen Maltisch, eine Ecke mit Kinderschminken sowie die Möglichkeit, am Platz nebenan Minigolf zu spielen. Erwachsene, die sich sportlich betätigen wollten, jedoch nicht an einem der Turniere teilnahmen, konnten Volleyball und Tischtennis auf separaten Plätzen spielen. Eine große Tombola der DBJT sorgte für zusätzlichen Nervenkitzel und dem Streben nach tollen Preisen. Alle Einnahmen, die dadurch erzielt wurden, kamen der DBJT zugute.

Nach der Preisverleihung und der Prämierung aller Mannschaften durch den neuen Vorsitzenden der DBJT Patrick Polling startete der Sportlerball. Angeheizt wurde die Stimmung durch die Live-Band „Die Primtaler“, die tolle Tanzmusik und fetzige Hits spielte. Das Tanzbein wurde kräftig geschwungen und ein Ende fand die Veranstaltung erst in den frühen Morgenstunden.

Abschließend möchte sich die Tanzgruppe der Banater Schwaben Crailsheim bei folgenden Helfern, Partnern, Vereinen und Unternehmen bedanken: zunächst einmal beim SV Ingersheim, auf dessen Sportgelände das Turnier sowie der Ball ausgetragen werden durften, dann bei der Landsmannschaft der Banater Schwaben und der DBJT für ihre tatkräftige Unterstützung, bei Berthold Geier, der den Turnierverlauf digital und online zur Verfügung gestellt hat, bei Patrick Polling für die Preisverleihung und nicht zuletzt bei der Brauerei Haller Löwenbräu für das Sponsoring der Bierfässer für die Teilnehmer an den Sportturnieren.

Chris Hermann


Zwischen Tradition und Moderne

Tanz- und Trachtengruppen boten beim DBJT-Kulturprogramm zum Heimattag 2018 eine breite Palette von Tänzen

Das Kulturprogramm der Deutschen Banater Jugend- und Trachtengruppen (DBJT) beim Heimattag 2018 in Ulm stand unter dem Motto „Zwischen Tradition und Moderne – Tänze der Tanz- und Trachtengruppen“. Doch nicht nur die Tänze konnten unter diesem Leitmotiv zusammengefasst werden. Vieles ist eine lieb gewonnene Tradition geworden, so auch das Kulturprogramm der DBJT.

Wieder einmal haben zahlreiche Tanzgruppen der Kreisverbände der Banater Schwaben den Weg zum großen Schwabentreffen nach Ulm gefunden. Mit Begeisterung und viel Elan nahmen sie auch in diesem Jahr am Kulturprogramm teil. Und doch war es anders.

Zunächst begrüßte der Bundesvorsitzende der DBJT die Zuschauer und Gäste und bedanke sich bei allen für ihr Kommen. Doch Moment mal… irgendwas war anders, mag der ein oder andere gedacht haben. Richtig. Auf der Bühne stand Patrick Polling und stellte sich kurz bei allen in der Halle vor. Polling, selbst aktives Mitglied in der Tanzgruppe Spaichingen, wurde im Februar des laufenden Jahres zum neuen Bundesvorsitzenden der DBJT gewählt und folgt damit Harald Schlapansky nach, der dieses Amt viele Jahre innehatte. Polling möchte gemeinsam mit dem DBJT-Vorstand auch weiterhin das Brauchtum der Banater Schwaben bewahren und freut sich ganz besonders, dass diese Traditionen auch im Banat selbst weiter gepflegt werden.

Für ein Mitglied einer Tanz- und Trachtengruppe ist das Tanzen das wohl Wichtigste. Sie alle kennen und lieben die traditionellen Banater Volkstänze. „Wenn dabei auch noch die banatschwäbischen Trachten getragen werden, ist es nicht nur für die Zuschauer eine große Freude und ein Augenschmaus. Die Gruppen sind mit viel Leidenschaft und Spaß bei der Pflege unseres Brauchtums dabei. Ob jung oder junggeblieben, jede Altersgruppe leistet ihren ganz eigenen Beitrag zum Erhalt unseres Kulturguts“, fasste Melanie Müller, die durch das Programm führte, kurz zusammen. Doch ist das Tragen der Tracht und das Vorführen der Volkstänze längst nicht mehr alles innerhalb der Banater Tanz- und Trachtengruppen. Bedingt durch die gesellschaftlichen Einflüsse, den Wandel der Zeit und die Digitalisierung entsteht oft das Bedürfnis, mehr als „nur“ eine Tanzgruppe der Banater Schwaben zu sein.

Deshalb war Melanie Müller, die für die Organisation des Kulturprogramms verantwortlich war, eins besonders wichtig: „Durch das Einlernen und Vorführen moderner Tänze soll allen gezeigt werden, wie sich jede Gruppe weiterentwickelt und welche anderen Tanzarten es heutzutage noch alles gibt. In diesem Jahr möchten sich unsere Tanzgruppen von ihrer besten Seite zeigen und werden ihr tänzerisches Können in drei verschiedenen ‚Kategorien‘ vorführen.“

Den ersten Programmblock, der ganz den modernen Tänzen gewidmet war und deshalb schlicht „Modern“ hieß, wurde von der Jugendgruppe aus Esslingen eröffnet. Sie zeigte ein Cowboy-Medley. Dabei wurde hier auch ganz stilgerecht auf die Kleidung geachtet. In Jeans, T-Shirt, Karohemd und Lederhose heizten die Jugendlichen dem Publikum ein. Der obligatorische Cowboyhut durfte dabei auch nicht fehlen. Im Anschluss zeigte die Tanzgruppe Nürnberg eine moderne Interpretation des Liedes „I’m so excited“, wobei vor allem der kokette Hüftschwung der Jungs und die akrobatischen Hebefiguren hervorzuheben sind. Das erste Finale und somit den Abschluss des modernen Teils bestritten Kinder und Jugendliche aller Trachtengruppen gemeinsam. Sie führten einen Tanz auf das Lied „Madre Tierra“ vor, den sie beim vergangenen Brauchtumsseminar in Unterhub gelernt und geprobt hatten. Choreografiert wurde er von Stefanie Timmler aus der Tanzgruppe Singen.

Bevor es mit dem zweiten Programmpunkt weiterging, sangen Stefan Ruttner und Korbinian Dölger „Heimat an der Donau“. Begleitet wurden sie von den Weinbergmusikanten unter der Leitung von Hans Wetzler, die auch die Tanzgruppen musikalisch unterstützten.

Der zweite Programmteil galt dem „Volkstümlichen Dirndl“. Dieser beruhte überwiegend auf aktueller Schlagermusik, wobei der bayerische Einfluss durch Oktoberfest und Dirndlmode nicht von der Hand zu weisen war. „Und natürlich lässt sich auch auf volkstümliche Schlagertitel Polka tanzen. Lassen Sie sich überraschen, was unsere Tanz- und Trachtengruppen vorbereitet haben“, sagte Melanie Müller bevor sie die Bühne freigab für den gemeinsamen Auftritt der Tanzgruppe „Banater Schwabenkinder“ und der Tanzgruppe des Kreisverbandes Augsburg, die auf das bekannte Lied „I sing a Liad für di“ ihr tänzerisches Können zeigten. Danach folgte die Tanzgruppe Crailsheim mit ihrer flotten Choreografie zum Hit „Donnawedda“. Mit hohem Tempo ging es weiter mit der Jugend- und Erwachsenengruppe aus

Karlsruhe und ihrer Interpretation des „Zillertaler Hochzeitsmarsches“. Mit dem Medley „Zuhause ist da, wo das Herz ist“ zeigten die drei Tanzgruppen Spaichingen, Reutlingen und Singen, dass Zeppeln und Schieber nicht nur auf Blasmusik wunderbar zu tanzen sind. Ein kleiner Höhepunkt war dabei, dass vier Jungs ihre Tanzpartnerinnen kurz mal durch die Luft wirbelten und damit viel Applaus ernteten. Den Abschuss des zweiten Programmpunkts machte die Tanzgruppe München und dem Lied „Heidi“, wobei sich Rhythmen und Tanzschritte aus Südamerika mit volkstümlichen Klängen auf beeindruckende Weise mischten und für gute Laune sorgten.

Mit dem dritten und letzten Programmblock schloss sich der Kreis – von modern über Dirndl hin zur banatschwäbischen Tracht. „Das Tragen der banatschwäbischen Trachten ist für unsere Tanz- und Trachtengruppen das wohl Wichtigste und macht uns alle stolz. Deswegen darf der nachfolgende ‚Tracht‘-Teil auf gar keinen Fall fehlen. Sie erwarten nun Polkas, Walzer und Ländler mit ihren typischen Figurenfolgen, vorgetragen von unseren Tanz- und Trachtengruppen in den prächtigen und farbenfrohen banatschwäbischen Trachten“, verkündete Melanie Müller nicht ohne Stolz. Den Anfang machte die Tanzgruppe Frankenthal mit der Polka „Bei den Donauschwaben“, im Anschluss zeigte die Tanzgruppe Leimen den „Banater Unschuldswalzer“. Zu einer schönen Tradition ist die Teilnahme der Gastgruppen aus dem Banat geworden. Unter der Leitung von Hansi Müller zeigten die Gruppen „Banater Rosmarein“ aus Temeswar, „Billeder Heiderose“, „Hatzfelder Pipatsche“ und die „Warjascher Spatzen“ einige Tänze aus ihrem Repertoire. Sie waren bereits einige Tage vorher angereist und zu Gast bei der Tanzgruppe Spaichingen. Begleitet wurden die Tänzerinnen und Tänzer aus dem Banat von der Kapelle „Banater Musikanten“ aus Temeswar. Im direkten Anschluss zeigte dann die Tanzgruppe aus Ingolstadt den traditionellen „Bändertanz“, bevor die beiden Tanzgruppen „Banater Schwabenkinder“ und Augsburg die flotte „Uschi-Polka“ vorführten und die Jugendgruppe Esslingen die Polka „Fröhliche Jugend“ tanzte.

„Es ist schön zu sehen, wie viele Mitglieder immer wieder den Weg nach Ulm finden und solch ein Programm erst möglich machen“, sagte Melanie Müller abschließend und bedankte sich bei allen teilnehmenden Gruppen, die viel Zeit in das Einlernen der Tänze investiert hatten und somit zum Gelingen des diesjährigen Kulturprogramms beigetragen haben. Ihr Dank galt auch der Landsmannschaft der Banater Schwaben, die die DBJT immer unterstützt und die Heimattage in Ulm überhaupt ermöglicht. Ebenso richtete sie ein herzliches Dankeschön an alle Helfer hinter und auf der Bühne, an die Unterstützer der Tanz- und Trachtengruppen, einfach an alle, die die Landsmannschaft, die DBJT, die Heimattage und das Kulturprogramm unterstützen. Abschließend galt Melanie Müllers Dank den Zuschauern: „Danke, dass Sie alle den Weg hierher gefunden haben. Ohne Sie würde unsere Arbeit gar keinen Sinn machen. Ich freue mich auf viele weitere Jahre.“

Im Anschluss marschierten die 300 Trachtenträger der Jugend- und Trachtengruppen gemeinsam in die Hallen ein und tanzten zusammen die Gemeinschaftstänze der DBJT.

Ob jung oder junggeblieben, eins haben alle gemein: die Liebe und Leidenschaft zum Tanzen.

Ines Szuck


Gastgruppen aus dem Banat auf der Bühne

DBJT-Kulturprogramm

Bilder zu diesem Beitrag folgen.


Mit neuem Vorstand in die Zukunft

Delegiertenversammlung der DBJT in Ulm: Rückblick auf eine erfolgreiche Verbandsarbeit

Am Samstag, dem 17. Februar, trafen sich 38 Delegierte der verschiedenen Jugend- und Trachtengruppen zur Hauptversammlung der DBJT (Deutsche Banater Jugend- und Trachtengruppen) im Kultur- und Dokumentationszentrum der Landsmannschaft der Banater Schwaben in Ulm. Auf der Tagesordnung standen der Rechenschaftsbericht für die vergangene Amtszeit, die Entlastung des bisher amtierenden Vorstandes, die Wahl eines neuen Vorstandes, Satzungsänderungen, Aussprachen und Vorschläge zu verschiedenen Themen. Der Bundesvorstand der Landsmannschaft war durch den stellvertretenden Bundesvorsitzenden Jürgen Griebel vertreten.

Nach neunjähriger Amtszeit hatte der DBJT-Vorstandsvorsitzende Harald Schlapansky, der im vergangenen Jahr zum stellvertretenden Bundesvorsitzenden der Landsmannschaft der Banater Schwaben gewählt worden war, angekündigt, sich nicht mehr zur Wahl zu stellen. Somit legte er diesmal seinen letzten Rechenschaftsbericht vor, in dem er ausführlich auf die Veranstaltungen der DBJT und besondere Ereignisse in den Jahren 2015-2017 einging. Die meisten Veranstaltungen sind mittlerweile fester Bestandteil des jährlichen Vereinsgeschehens. Dazu zählen die stets ausgebuchten und inhaltlich breit gefächerten Brauchtumsseminare im Allgäu – jeweils im März für Kinder bis 12 Jahre und für Erwachsene ab 27 Jahren beziehungsweise im November für Jugendliche zwischen 12 und 27 Jahren –, die jährlichen Jugendbälle an wechselnden Orten, das Sportfest in Crailsheim sowie das Sommerzeltlager. Schlapansky erwähnte auch die maßgebliche Rolle der Trachtengruppen beim  Heimattag in Ulm, ihre Auftritte bei Veranstaltungen auf Landesebene in Baden-Württemberg (Landestrachtenfest und Volkstanzfestival) und Bayern (Kultur- und Heimattage) oder ihre Teilnahme an großen Umzügen, die ihnen die Möglichkeit bietet, die traditionellen Trachten und Tänze öffentlichkeitswirksam zu präsentieren. Als herausragende Ereignisse der vergangenen Amtszeit nannte der Berichterstatter die Teilnahme von drei DBJT-Vorstandsmitgliedern am Empfang des Bundespräsidenten Joachim Gauck für ehrenamtlich tätige junge Menschen (5. Juni 2015), die Auszeichnung der DBJT als „Brückenbauer“ durch die SPD-Fraktion im Bayerischen Landtag (21. Juni 2015) sowie die Feier zum 30-jährigen Jubiläum der DBJT in Wendlingen (6. Mai 2017), zu der er auch eine aussagekräftige, schön gestaltete Festschrift erschienen ist. Schlapansky wies auf die Bedeutung des Austausches mit donauschwäbischen Jugend- und Tanzgruppen aus den USA, Brasilien und Ungarn hin und hob den hohen Stellenwert des Austausches mit Jugendlichen und Tanzgruppen aus dem Banat anlässlich des Heimattages der Banater Schwaben in Ulm, der Heimattage der Banater Deutschen in Temeswar oder der DBJT-Fahrradtour durch das Banat im vergangenen Sommer hervor. Die weiteren Ausführungen des DBJT-Vorsitzenden bezogen sich auf Fragen der Mitgliedschaft, der Öffentlichkeitsarbeit und Kommunikation, auf die Dokumentation von Trachten und Tänzen, die auch in Buchform erscheinen sollen. Zum Schluss lobte Schlapanskydas Engagement der Jugendlichen.

„Sie tun es, weil sie sich in der Gemeinschaft wohl fühlen, weil ihre Meinung akzeptiert wird und, ganz wichtig, weil sie in die Arbeit eingebunden werden und ihnen Verantwortung übertragen wird“, sagte er. Im Rückblick auf die letzten drei beziehungsweise die letzten neun Jahre sagte er: „Wir haben viel bewegt, nicht alles, aber doch sehr viel geschafft.“

An dieser Stelle wollen wir Harald für die vertrauensvolle Zusammenarbeit in den letzten Jahren danken und vor allem seinen unermüdlichen Einsatz würdigen, denn ohne sein Tun und Handeln wäre die DBJT nicht zu dem geworden, was sie heute ist.

Nach der einstimmigen Entlastung des Vorstands wurden unter der Leitung von Jürgen Griebel Neuwahlen durchgeführt. Zum neuen Vorsitzenden wurde Patrick Polling gewählt. Dem zehnköpfigen Vorstand gehören noch an: Lukas Krispin und Sandra Keller als stellvertretende Vorsitzende, Patrick Stanek als Kassierer, Dennis Schmidt als Schriftführer sowie die Beisitzer Stefanie Timmler, Julia Polling, Lena Winter, Ramona Kiefer und Andrea Kielburg. Nach einer kurzen Vorstellung der neuen Vorstandsmitglieder wurden anstehende Aufgaben und Termine der DBJT besprochen und Satzungsänderungen beschlossen.

Der neue Vorstand wird sich mit ganzer Kraft für die Ziele der DBJT einsetzen und die erfolgreiche Arbeit der vergangenen Jahre weiterführen. Wir bauen auf das gemeinschaftliche Miteinander, auf eine gute Zusammenarbeit und das Mitwirken unserer über 700 Mitglieder.

Der DBJT-Vorstand


Abwechslungsreiches Wochenende mit vielen Angeboten

Frühjahr-Brauchtumsseminar für Kinder und Erwachsene in Bad Wurzach

Am Wochenende vom 16. bis 18. März fand das jährliche Brauchtumsseminar der DBJT für Kinder bis 12 Jahre und Erwachsene ab 27 Jahren in Bad Wurzach statt. Zum allerersten Mal lag die Organisation des Seminars in den Händen des frisch gewählten Vorstands unter der Leitung von Patrick Polling. Wie jedes Jahr war auch diesmal sowohl für die Kinder als auch für die Erwachsenen viel geboten und für jeden etwas dabei. Am Freitag gegen 18 Uhr trafen die ersten Teilnehmer ein. Nach freundlichen Begrüßungen und dem Bezug der Zimmer beköstigte die aus Mitgliedern verschiedener Tanzgruppen bestehende Kochgruppe die rund 120 Personen mit leckerem „Schmorre un Kompott“.

Sodann erfolgte gleich der Einstieg ins Seminar mit einem von Stefanie Timmler und Julia Polling vorbereiteten Programmpunkt, der sich auf das Thema Trachtenpflege und Mundart bezog. Die Kinder lernten dabei verschiedene Banater Trachten aus verschiedenen Dörfern kennen und eigneten sich auf spielerische Art Begrifflichkeiten im Zusammenhang mit den Trachten auf Deutsch und auf Schwowisch an. Von der Anreise müde, zogen sich die Kinder gegen 22 Uhr in ihre Zimmer zurück, wobei einige sofort einschliefen, während sich andere noch gegenseitig Gute-Nacht-Geschichten vorlasen. Für die Erwachsenen hingegen war an dieser Stelle noch lange nicht Schluss. Es wurde bis tief in die Nacht hinein Karten gespielt, getanzt, musiziert und gesungen.

Am Samstagmorgen, um 7.30 Uhr, erklang schon die erste Polka über die Lautsprecher in den Zimmern, wonach Patrick Polling für 8 Uhr zum Frühstück einlud. Die Kochgruppe hatte den Tisch schon mit vielen leckeren Speisen gedeckt, sodass es sich jeder schmecken lassen konnte. Um 9 Uhr begannen dann die ersten Workshops.

Für die Erwachsenen bot Gertrude Hügel das Strudelbacken an. Die Teilnehmer lernten, wie der Teig am besten zubereitet wird, damit man ihn so groß wie möglich ziehen kann. Belegen konnten sie den Teig mit leckeren Apfelstückchen oder mit Kürbis. Des Weiteren konnten die Erwachsenen sich zwischen zwei Tanzworkshops entscheiden. Zum einen bot Sven Konschitzky den Grundkurs Walzer und Polka an, wobei er den Anfängern nicht nur die jeweiligen Grundschritte beibrachte, sondern auch den Fortgeschrittenen half, ihr Können zu vertiefen. Gleichzeitig gab es auch einen Tanzworkshop von Melanie Müller, in dem einige DBJT-Tänze wie „Veilchenblaue Augen“, „Mein Banaterland“, „Donauschwabenwalzer“ und „Kathiländler“ trainiert werden konnten, was den Erwachsenen großen Spaß bereitete. Neben Tanzkursen konnten sowohl Kinder als auch Erwachsene einen Theaterkurs unter der Leitung von Walter Roth besuchen, in dessen Rahmen lustige Sketche einstudiert wurden, die dann am Abend zur Vorführung kamen.

Auch die Kinder hatten die Möglichkeit, sich zwischen mehreren Workshops zu entscheiden. Neben dem Theaterspielen stand auch Singen und Musizieren auf dem Programm, wofür Tobias Domokos zuständig war. Hier wurde mit Instrumenten gespielt, Karaoke gesungen und Neues über die Banater Hymne dazugelernt. Außerdem konnten sich die Kinder in dem von Stefanie Timmler betreuten Grundkurs  Walzer und Polka zu moderner Musik auspowern, während der Polkaschritt intensiv geübt wurde. Am Ende des Workshops durften sie sich eigene Choreografien ausdenken, die dann am Sonntagmorgen präsentiert wurden. Nach einer kurzen Pause ging es mit den Workshops weiter. Statt des Backens boten Elisa Schöffler und Anna Lehmann nun einen Kurs an, in dem die Banater Tänze „Für lustige Leut’“ und „Liebesgedanken“, choreographiert von Hansi Müller, erlernt wurden. Außerdem gab es einen Bastelworkshop von Elwine Muth, in dem die Kinder Holzosterhasen bemalen konnten.

Zum Mittagessen wurde wieder etwas typisch Schwowisches aufgetischt: „Faschierte mit Erbsezuspeis“. Danach waren weitere Workshops vorgesehen, so zum Beispiel ein Volkstanz-Workshop für Kinder von Julia Polling, in dem die Polka „Veilchenblaue Augen“ sowie die „Donauschwäbische Tanzfolge“ einstudiert wurden, oder der Workshop „Rhythmische Tänze“. Stefanie Timmler brachte den Kindern einen modernen Tanz bei, der beim Heimattag in Ulm am 20. Mai vorgeführt wird.

Nach einer Kaffee- und Kuchenpause wurde die Arbeit in zwei Workshops bis 18.30 Uhr fortgesetzt, wobei sich die Teilnehmer frei für ein Angebot entscheiden konnten. Beim gemeinsamen Abendessen mit leckerer Suppe und dem Strudel, der an diesem Tag gebacken worden war, hatten alle Gelegenheit, sich über den anstrengenden, aber schönen Tag und die vielfältigen Angebote auszutauschen.

Die Blaskapelle „Weinbergmusikanten“ unter der Leitung von Hans Wetzler spielte an diesem Abend zum Tanz auf. Mit den DBJT-Tänzen und Sketchen wurde der Abend abwechslungsreich gestaltet.

Nach wenigen Stunden Schlaf und einem üppigen Frühstück trafen sich alle im Gemeinschaftsraum. Für die Referenten gab es Dankesworte und Präsente, wonach die Kursteilnehmer vorführten, was sie am Tag davor gelernt hatten. Mit dem gemeinsam gesungenen Abschiedslied „Wahre Freundschaft“ endete das gelungene Wochenende.

Wir hoffen, dass alle großen Spaß und ein abwechslungsreiches Wochenende erlebt haben und freuen uns auf ein baldiges Wiedersehen.

Euer Vorstand


Delegierte wählen neuen Vorstand

Die Hauptversammlung der Deutschen Banater Jugend und Trachtengruppen (DBJT) findet am Samstag, dem 17. Februar, ab 10 Uhr im Kultur- und Dokumentationszentrum der Landsmannschaft der Banater Schwaben in Ulm (Schillerstraße 1, 2. OG) statt. Auf der Tagesordnung stehen folgende Punkte: Rechenschaftsbericht des DBJT-Vorsitzenden über die letzte Amtsperiode und Aussprache dazu; Entlastung des Vorstandes und Wahl eines Wahlleiters; Wahl des neuen Vorstands; Aussprache: Themen und Vorschläge für die neue Amtsperiode. An der Hauptversammlung können als Gäste nur Mitglieder der DBJT teilnehmen.

Das Wort zu ergreifen, abzustimmen und sich als Kandidat aufstellen zu lassen bleibt den Delegierten vorbehalten. Die Versammlung endet um 15 Uhr.