Beiträge DBJT 2019

Die DBJT im Sommerfieber

Sommer, Sonne, Wasserbomben – das diesjährige Zeltlager der DBJT in Mammendorf bei München eröffnete die Feriensaison bei gebührend schönem Wetter und erfrischender Abwechslung. Vom 19. bis 21. Juli kamen Mitglieder der verschiedensten Trachtengruppen zusammen, um mal wieder abseits der Auftritte und Bälle die Gemeinschaft zu stärken.

Das Wochenende begann am Freitagabend, Treffpunkt war der Freizeitpark Mammendorf, der mit einem großen Zeltplatz inklusive Freibads lockte. Nachdem die Pavillons und Zelte soweit aufgebaut waren, kamen alle zum Abendessen zusammen, das die Landsmannschaft der Banater Schwaben spendierte. Grillmeister waren die eifrigen Männer und Frauen des Kochteams, das eine Kooperation von Erwachsenen der Gruppen aus Ingolstadt und München bildete. Und wo gegrillt wird, ist auch ein Lagerfeuer nicht weit: Schnell versammelten sich alle im Kreis, um gemeinsam zu singen, Stockbrot zu essen und den ersten Abend ausgiebig zu genießen.

Dem gemütlichen Auftakt folgte ein umso ereignisreicherer Samstag: Nach dem Frühstück zog es die Mehrheit der Camper rasch ins Freibad, wo Sonne getankt und im Wasser geplanscht wurde. Nur die fleißigen Mitglieder der Kochgruppe bereiteten das Mittagessen vor, um allen Wasserratten und Sonnenanbetern eine leckere Stärkung zuzubereiten. Als alle brav ihr Geschirr abgespült hatten, wurden die Spülbecken von Jugendlichen und Kindern mit einem ganz bestimmten Vorhaben belagert. Ihre Mission: Die traditionelle Wasserbombenschlacht vorzubereiten. Hunderte Ballons wurden stundenlang befüllt und in Körbe gepackt, die keiner mehr allein tragen konnte. Die Schlacht dauerte zwar nur einige wenige Minuten, doch der Spaß war Groß und Klein ins Gesicht geschrieben – das bei dem Spektakel keiner trocken blieb, war bei den Temperaturen nur jedem recht so. Nachdem alle Ballonschnipsel aufgesammelt waren (es muss ausgesehen haben wie begossene Hühner, die nach Körnern picken) zog es einige auch wieder ins Wasser. Zwischendurch wurde Kuchen serviert, den die Gruppen aus Augsburg, Nürnberg, Spaichingen, Frankenthal, Esslingen, München und Ingolstadt von daheim mitgebracht hatten. Wer sich an diesem Tag noch nicht genug bewegt hatte, ließ sich noch zu der einen oder anderen Partie Beachvolleyball hinreißen. Auch hier spielten die Teilnehmer, deren Altersunterschied mitunter nicht größer hätte sein können, zwar gegeneinander, aber in erster Linie miteinander. Danach glich der zweite Abend sehr dem ersten, nur dass alle etwas müder waren – was nicht heißen soll, dass der Gesang am Lagerfeuer leiser oder das Tanzen weniger beschwingt war.

Trotz heftigem Regen bekamen die meisten einen erholsamen, wenn auch etwas zu kurzen Schlaf. Auf das Frühstück folgte der gemeinsame Abbau und nachdem der Regen nachgelassen hatte, kamen alle zu einem Gruppenfoto zusammen, bevor jeder seinen Heimweg einschlug.

Das Zeltlager fällt unter allen anderen DBJT-Veranstaltungen sichtlich aus der Reihe: Es gibt keinen festen Ablauf, keine Tanzvorführungen und keine explizite Brauchtumspflege. Trotzdem möchte niemand, der einmal dabei war, dieses Wochenende missen. Das Beisammensein, das Unternehmen ausgefallener Aktivitäten und das ungezwungene Umfeld laden dazu ein, die altbekannten Gesichter auf eine andere Art und Weise kennenzulernen sowie neue Verbindungen, sogar Freundschaften zu schließen oder zu festigen. Die DBJT zeigt hier ihre Vielseitigkeit und bietet damit auch Tanzmuffeln und Abenteuerlustigen die Möglichkeit, die Bindungen zu anderen Landsleuten zu stärken.

Ein großes Dankeschön gilt den Organisatoren, namentlich den Gruppen aus Ingolstadt und München sowie dem DBJT-Vorstand. Es ist sicher nicht gelogen zu sagen, dass sich alle Anwesenden bereits auf das nächste Zeltlager freuen!
Besondere Eindrücke vom Zeltlager und allen anderen Veranstaltungen der DBJT finden sich auch auf Facebook und Instagram. Damit kann jeder teilhaben und nachträglich in den schönen Erinnerungen schwelgen.

 

Elisa Schöffler


 Heimattage 2019 in Temeswar

– Wir waren dabei!

Am Mittwoch, den 12.06.2019 war es endlich soweit! Die Heimattage der Banater Schwaben standen vor der Tür, welche jährlich im Wechsel in Ulm und Temeswar ausgetragen werden. Dieses Jahr durften die Tanzgruppen Spaichingen und München sowie die „Original Banater Dorfmusikanten München“ nach Temeswar mitfahren.

Ab circa 17 Uhr warteten die Teilnehmer schon gespannt auf den Reisebus. Nach kleinen Startkomplikationen mit dem Bus kamen die Reisenden am Donnerstag um circa 13 Uhr zum Essen in Tschanad an. Das Buffet war reich gedeckt mit typisch rumänischen Speisen wie Brânzâ mit saftigen Tomaten.

Nach dem kräftigenden Mittagessen ging die Fahrt weiter nach Temeswar, wo die Gruppen in ihren Unterkünften abgesetzt wurden. Am Abend gab es ein gemeinsames Abendessen mit ein paar Tanzgruppen aus dem Banat und die Blaskapelle Original Banater Dorfmusikanten spielte noch einige Stunden, wo  Polka, Walzer und schließlich die gemeinsamen Tänze getanzt wurden. An diesem Abend fielen alle übermüdet in ihre Betten und freuten sich auf den kommenden Tag.

Am Freitag um 8:30 Uhr war das Frühstücksbuffet in den verschiedenen Unterkünften bereit. Die Gruppen fuhren mit öffentlichen Verkehrsmitteln, dem Trolli Bus, zum Adam-Müller-Gutenbrunn-Haus. Dort gab es eine Festveranstaltung bezüglich des 25-jährigen Jubiläums der Stiftung. Unsere Gruppe wurde eingeladen, die Festgemeinde nach dem Gottesdienst und dem Festakt mit dem Lied “Servus, Grüzi und Hallo” zu begrüßen. Anschließend gab es um 14:30 Uhr ein Festessen mit 4 Gängen. Die Teilnehmer und Teilnehmerinnen wurden mit einer leckeren Suppe zur Vorspeise, Sarmale, Schnitzel mit Kartoffelbrei und Krautsalat zur Hauptspeise und einem leckeren Kuchen zum Nachtisch bekocht.

Mit vollen Mägen ging es dann zur Stadtführung, die von einem Banater Jugendlichen der Tanzgruppe der Wariascher Spatzen angeleitet wurde. Nach dem Abendessen konnte auf freiwilliger Basis an einer Stadtrally teilgenommen werden. Der Abend stand der Jugend zur freien Verfügung. Es wurde gefeiert und Temeswar von einer Rooftopbar und im Nachtleben erkundet.

Nach wenigen Stunden Schlaf wurde um 8:30 Uhr das Frühstück serviert und um 11 Uhr begann die Eröffnung der Heimattage in der Staatsoper. In schicken Kleidern und Hemden konnten die Jugendlichen den Reden zu den Heimattagen, zur Geschichte der Banater Schwaben und der Erinnerung daran sowie über das Fortwirken in der Zukunft lauschen. Das Programm wurde von der Blaskapelle geschmückt. Anschließend konnten sich die Trachtenträger

und Trachtenträgerinnen in Schale werfen und zogen das erste Mal auf dieser Reise ihre Trachten an. Um circa 16 Uhr begann das Festprogramm der Heimattage im Saal des Ion Vidu Lyzeums, wo alle beteiligten Tanzgruppen ihre Tänze präsentieren durften. Trotz der hohen Temperaturen konnten alle ihre vollen Leistungen zeigen. Anschließend war Zeit, um sich frisch und wieder schick für den Ball zu machen, der um 21 Uhr im Adam-Müller-Guttebrunn-Haus begann. Dort spielten die Münchner sowie die Banater Blaskapelle bis spät in die Nacht hinein.

Nach einer weiteren Nacht mit viel Tanz und wenig Schlaf durften die Teilnehmenden wieder ihre Trachten anziehen. Alle versammelten sich vor der Katharinenkirche und vier Trachtenpaare unserer Gruppe konnten mit in den Festgottesdienst in der Kirche. Es folgte ein Aufmarsch der über 200 Trachtenpaare durch die Stadt zum Freiheitsdenkmal, wo ein Kranz niedergelegt wurde. Anschließend wurde zum Freiheitsplatz marschiert, wo alle Trachtenträger die Gemeinschaftstänze tanzten.

Anschließend ging es zurück an die Unterkünfte und es hieß Koffer packen. Gegen 17 Uhr fuhr der Bus Richtung Ungarn. Dort aßen alle zum Abschluss noch einmal gemeinsam zu Abend.

Nach einer weiteren langen Nacht im Bus waren am Montag, den 17.06.2019 bis spätestens 13 Uhr alle wieder müde, aber glücklich zu Hause.

Neben dem offiziellen Programm sind es meist kleine Ereignisse, die den Teilnehmern in freudiger Erinnerung bleiben. An dieser Stelle wurden ein paar der besten, tollsten, witzigsten und beeindruckendsten Erlebnisse zusammengetragen:

  • Am ersten Abend tanzten alle – banater wie deutsche – Jugendliche zusammen die Gemeinschaftstänze, im Anschluss daran fand noch ein Ball zu den Klängen der Blasmusik statt, bei dem Städte- und Ländergrenzen aufgelöst schienen und überregionale Freundschaften entstanden
  • Geschwindigkeitsrekorde im Anziehen der Tracht
  • Servus, Grüzi und Hallo!
  • Rede in der Oper über die Irren und Wirren der zwei Weltkriege und der Deportation – so lebendig erzählt, dass es unter die Haut ging
  • Spürbare Gruppendynamik, Vorfreude und gute Laune auf der Busfahrt
  • Während dem Essen, bei 35 Grad, fangen die Leute an, Polka zu tanzen
  • Alle helfen untereinander beim An- und Ausziehen der Tracht
  • Austausch zwischen den Gruppen beim gemütlichen Cocktail über den Dächern Temeswars
  • Ein junger banater Schwabe fährt nach Temeswar, zufälligerweise während die Heimattage stattfinden. Über Instagram findet er eine Bekannte, die mit der DBJT unterwegs ist und ist überwältigt von dieser Veranstaltung, von den Trachten und Tänzen. Bisher in dem Glauben, er könne nur mit seiner Familie schowisch reden, staunte er über die Tatsache, dass so viele junge Menschen das banater Brauchtum leben – und dass es in Deutschland noch viel mehr Tanzgruppen und Veranstaltungen dieser Art gibt!
  • Der Ball im AMG-Haus war so, wie es die Eltern und Großeltern immer erzählen: Die Jugend tanzt, die alten „Traschweiwer“ sitzen um die Tanzfläche und beobachten mit Adleraugen.
  • Nachts um 3 läuft eine Gruppe Jugendlicher zum Hotel und singt dabei „Die Fischer von San Juan“ – fehlerfrei!
  • Beim Jubiläum im AMG-Haus hilft ein Jugendlicher einer Bewohnerin des Altenheimes, sich an den Tisch zu setzen.
  • Stadtreally durch Temeswar mit tollen Erinnerungsselfies
  • Ein deutscher Doppeldeckerbus ist nicht für rumänische Stromleitungen gedacht!
  • Ball im AMG-Haus: Es wird „Mein Banaterland“ in gefühlt doppelter Geschwindigkeit getanzt – zweimal hintereinander!
  • Ein nicht enden wollender Zug an Trachtenträgern marschiert durchs Zentrum Temeswars und präsentiert die banater Kultur mit einer unglaublichen Vielfalt in Trachten. Beim anschließenden Tanzen der Gemeinschaftstänze konnte man den Begriff „Gemeinschaft“ direkt erleben.

Wie anhand der viele Punkte, die die Jugendlichen zusammengetragen haben, zu erkennen ist, sind viele freudige und positive Erinnerungen entstanden. Trotz mancher Organisationsschwierigkeiten und Programmänderungen war es ein gelungener Ausflug und das Ziel der Pflege unserer Traditionen und des Brauchtums der Banater Schwaben wurde definitiv erreicht.

 


„ Don´t stop me now!“

Unendlich gute Stimmung beim Jugendball in Crailsheim

Samstag, 4. Mai 2019, Crailsheim: Aus der Turn-und Festhalle Ingersheim dröhnt laute Musik, die Tanzfläche bebt. Spätestens am Eingang war für alle klar, was hier los ist: Der Jugendball der DBJT!

Nach einem beeindruckenden Festakt zur Jubiläumsfeier der Crailsheimer mit über 130 Trachtenträgern konnte der Jugendball beginnen. Eröffnet wurde dieser von der DBJT-Band, die an diesem Abend ihren ersten Auftritt in neuer Formation absolvierte. Mit einer guten Kombination aus Klassikern und neueren Hits brachte die Band die Stimmung im Saal gleich zu Beginn zum Höhepunkt. Es bleibt zu hoffen, dass der Titel ihres letzten Stücks „ Don´t stop me now“ in die Realität umgesetzt wird und wir uns noch an weiteren Auftritten erfreuen dürfen.

Auch für die Tanzbegeisterten war nach der DBJT-Band kein „Stop“ in Aussicht. Nahtlos übernahmen die Primtaler die musikalische Unterhaltung und boten eine Vielfalt an Tänzen. Fox, Polka, Walzer, Rumba, Jive, Horă usw., da war für jeden etwas dabei, sodass aus dem gut gefüllten Saal bald eine volle Tanzfläche wurde.

Und es tanzte auch jeder: Viele Jugendliche und Erwachsene jeglichen Alters waren aus den verschiedenen Tanzgruppen und Orten angereist, um zusammen mit all den anderen zu feiern, zu tanzen und sich auszutauschen. „Don´t stop me now“ kann gut als Motto des Abends ernannt werden, denn die unermüdlichen Tänzer schwangen bis spät in die Nacht hinein das Tanzbein.

Ein großes Dankeschön an dieser Stelle an die Crailsheimer für die Organisation, der DBJT-Band und den Primtalern für die Musik und allen Teilnehmern für ihre ausgelassene Stimmung! Wir freuen uns schon auf den nächsten Jugendball 2020 in Ulm!

Euer Vorstand